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Zeitzeugen erzählen: Rainer Berthold – Eindrucksvolle Tage

PanzerRainer Berthold erinnert sich an den Waldbrand

(fri) Gartow. Rainer Berthold absolvierte im Sommer 1975 seine Grundausbildung als Offizieranwärter beim Panzerbatallion 34 in Scheuen. Der damalige Panzeraufklärer und heutige Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens erinnert sich daran, dass am Samstag, den 09. August 1975, ein Unteroffizier berichtet, dass am Vortag in seinem Dorf ein Waldbrand ausgebrochen sei, bei dem schon Halbmeter-Holzstücke durch die Luft flögen.

„Sonntagabends sah man dann sich einen entfernten Feuerschein am Horizont spiegeln. Als wir Montagmorgen im Unterrichtsraum saßen, erblickten ein Kamerad und ich eine dünne Rauchsäule, die sich schnell massiv verbreiterte. Man wurde allgemein unruhiger, aber noch passierte nichts in der Kaserne“, so Berthold, „am nächsten Morgen das gleiche Spiel. Allerdings tauchten plötzlich die Aufklärer mit ihren Hotchkiss-Spähpanzern auf, um nach dem Auftanken in den Wald zu fahren, um dort Funkrelaisstellen aufzubauen.“

Der ehemalige Soldat berichtet weiter: „Später traten wir am Dienstagnachmittag an und rüsteten die Panzer mit dem Notwendigsten aus … Der Kommandeur der 1. Panzergrenadierdivision (Hannover) machte mobil, um der Katastrophe zu begegnen. Der Innenminister hatte die Dramatik noch gar nicht erkannt, auch fehlten ihm in dem Chaos die Meldemittel für eine klare Lagebeurteilung. Das Militär hatte diese Mittel und nutzte sie nun zivil.“

Berthold erzählt weiter von der endlich erfolgten Anforderung der Streitkräfte durch den Landesinnenminister und den Abmarsch: „Da sah man einige der Unteroffiziere doch etwas nervös schauen, jetzt war es ernster als bei einem Manöver. Die Leopard-Kampfpanzer sollten Schneisen fahren, indem sie die Kiefern umdrückten um so der Feuerwalze Einhalt zu gebieten. Das gelang in der ersten Nacht zunächst nicht recht.“

Er berichtet weiter vom erneuten, erfolgreichen Einsatz der Panzer unter Einbezug des Standortübungsplatzes Scheuen und dem eigenen, späteren mit Feuerpatschen, wenig Schlaf und magerer Verpflegung: „Schließlich sollten wir in Schützenreihe in den Wald vorrücken, um Brandnester auszukratzen. Nach einer Weile kam auch noch ein Löschfahrzeug mit 4000 Litern Wasser…“

Dann wurden Rainer Berthold und seine Kameraden wieder zurück in den Standort verlegt: „Da gab es auch wieder etwas zu essen. Die Kaserne glich eher einem Bienenstock: Polizei, Feuerwehr, andere Bataillone fuhren alle durcheinander, alles wurde in der Kaserne verpflegt. Am 17. August wurde der Katastrophenalarm aufgehoben… Für den Einsatz gab es zwei Tage Sonderurlaub und eine Gedenkmedaille, die ich aber erst ein Jahr später erhielt.“

Panzer
Gepanzerte Gefechtsfahrzeuge fuhren Schneisen in die Wälder

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