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Experten entschärfen Fliegerbombe in Harlingen

rg Harlingen. Die Meldung kommt um 16.26 Uhr: Bombe entschärft, Einsatz beendet. Der Trupp des Kampfmittelräumdienstes der Landespolizei hat die Fliegerbombe, die 66 Jahre lang im Boden bei Harlingen gelegen hatte, unschädlich gemacht ­ wohl die letzte, die noch in Lüchow-Dannenberger Erde lauerte. Auf einem Strohballen haben die vier Männer des Kampfmittelräumdienstes die amerikanische

75-Kilo-Bombe abgelegt, der Zünder liegt ausgeschraubt daneben. In ihren Gesichtern steht Erleichterung ­ aber auch die Anstrengung und Anspannung der vergangenen Stunden. Schließlich riskieren sie bei jeder Bomberräumung ihr Leben. Jüngst waren erst drei ihrer Kollegen bei einer Bombenexplosion in Göttingen ums Leben gekommen.

Doch in Harlingen geht alles gut. In den zurückliegenden Wochen hatten Experten durch das Auswerten von Luftaufnahmen die Bombe lokalisiert, vor einigen Tagen dann waren die Spezialisten des Kampfmittelräumdienstes angerückt und hatten die Bombe aufgespürt und freigelegt. Für das Entschärfen jedoch ist ein größerer Aufwand nötig. Nicht direkt am Fundort, aber Drumherum. Denn aus Sicherheitsgründen muss Harlingen teilweise evakuiert werden, müssen Straßen gesperrt und der Zugverkehr auf der Bahnstrecke zwischen Dannenberg und Lüneburg angehalten werden.
Das erledigen an diesem Donnerstagnachmittag Polizei und Feuerwehr. Eine Stunde vor dem Beginn der Entschärfung gehen Beamte, begleitet von Feuerwehrleuten, die evakuierten Straßen ab, klopfen an jede Tür, schauen in die Fenster. Die Feuerwehr holt unterdessen diejenigen Anwohner ab, die nicht selbst aus dem Evakuierungsbereich wegkommen. Menschen wie Getrud Neumann und ihre sechs Urenkel, die gerade in dieser Woche ihre Uroma besuchen und jetzt “so richtig was geboten kriegen, lacht die rüstige Seniorin, als sie von den Feuerwehrleuten an der Hitzackeraner Grundschulturnhalle abgesetzt wird.
Dort hat die DRK-Bereitschaft eine Sammelstelle für all diejenigen Evakuierten eingerichtet, die nicht bei Familie, Freunden oder Bekannten unterkommen. Doch der Ansturm hält sich in Grenzen, nur eine Handvoll Anwohner findet sich in der Halle ein. Angst um ihr Hab und Gut haben sie jedoch nicht. Auch nicht Getrud Neumann. “Es passiert schon nichts, sagt sie ihren Urenkeln. Trotzdem hat sie Verständnis für die Evakuierung. “Sicher ist sicher, das ist schon gut so.

Es geht alles gut an diesem nachmittag bei Hitzacker. Die Bombe wird verladen und in den kommenden Tagen vernichtet. “Entweder gesprengt, dass machen dann wir, oder sie wird auseinandergeschnitten und das TNT in ihrem Inneren kontrolliert herausgebrannt, sagt einer der Bombenentschärfer.
Wem die Bombe galt, lässt sich jetzt nach 66 Jahren nicht mehr sicher sagen. Wohl einem Panzer, oder einem der Treibstoffzüge, die zu einem nahegelegenen Tank-Bunker der Wehrmacht fuhren. Warum sie versagte ist hingegen klar, sag der Sprengmeister: “Sie wurde wohl aus zu nidrieger Höhe abgeworfen. Glück für den, der getroffen werden sollte.


Fotos: Rouven Groß - Redakteur Elbe-Jeetzel-Zeitung

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