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Die Waldbrandkastrophe vom Sommer '75

Sonderausstellung im Historischen Feuerwehrmuseum Neu Tramm zeigt Ursachen, Verlauf und Folgen der Waldbrandkatastrophe

Hochsommer 1975: Wochenlang ist kein Regen gefallen. Die Temperaturen sind hoch, die Luftfeuchtigkeit entsprechend gering. Da bricht am 8. August bei Stüden im Landkreis Gifhorn ein erstes Großfeuer aus. Nur zwei Tage später brennt es auch bei Meinersen und Eschede. Auch Lüchow-Dannenberger Feuerwehren sind dort im Einsatz. Nur zwei Tage später - am 12. August - meldet der Feuerwehrturm Falkenmoor in Gartow auch ein Feuer in Gorleben. Und die Lüchow-Dannenberger Einsatzkräfte kommen nicht rechtzeitig zurück. Vor Ort fehlen Tanklöschfahrzeuge. Bis zum Abend wird im Gartower Forst eine Fläche von 2000 Hektar, davon 1800 Hektar Wald, von den Flammen vernichtet.

Die verheerende Brandkatastrophe jenes Sommers ist vielen älteren Feuerwehrkameradinnen und -kameraden bis heute in deutlicher Erinnerung. Das Feuerwehrmuseum Neu Tramm zeigt bis Ende Oktober 2011 eine Sonderausstellung über die Katastrophe. Eröffnet wird die Ausstellung am Freitag, den 3. Juni 2011 um 18 Uhr im Beisein der Ausstellungsmacher und vieler Gäste. Acht Feuerwehr-Kameradinnen und -Kameraden der Ortsfeuerwehr Bergen/Celle haben die Wanderausstellung erarbeitet. Das historisch interessierte Team traf sich dafür über einen längeren Zeitraum regelmäßig, um historische Dokumente zusammenzutragen, aufzubereiten und zu archivieren.

Die Wanderausstellung, die zuvor in Bergen/Celle und Winsen/Luhe zu sehen war, beleuchtet neben der Entstehung des Brandes und seiner Bekämpfung auch die Lehren, die man seitdem daraus gezogen hat. Denn nicht nur, dass der Witterungsverlauf im Juli und August 1975 außergewöhnlich war, was zu einem für unsere Breitengrade extremen Feuerverhalten führte. Auch die unzureichende Ausrüstung der Einsatzkräfte, fehlende Fachkenntnisse bei Forst- wie Feuerwehrleuten sowie allgemeines Kompetenzgerangel wegen unklarer Führungsstrukturen erschwerten den Einsatz erheblich.

Seitdem hat sich jedoch einiges getan - und auch dies ist Gegenstand der Ausstellung. Die Waldbrandkastrophe von 1975 - bis dahin die größte Brandkatastrophe deutschlandweit - führte in Niedersachsen zu wichtigen Reformen.

Und das Thema bleibt aktuell: Die Bundeswehr, 1975 tragende Säule in der Katastrophenabwehr, zieht sich zunehmend aus der Fläche zurück. Gleichzeitig bremsen die Finanzprobleme der öffentlichen Hand die Anschaffung dringend benötigter Ausstattungen im Feuerwehrbereich. Für reichlich Gesprächsstoff bei der Ausstellungseröffnung dürfte gesorgt sein.

Die Ausstellung ist bis Ende Oktober während der Öffnungszeiten des Museums zu sehen: Mittwoch bis Freitag von 14-17 Uhr und Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 10-17 Uhr.


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