Atemschutz-Einsatzübung in Dangenstorf forderte alle Einsatzkräfte
DB Dangenstorf. „In der Scheune von Matthias Schernikau brennt ein Trecker – keine Personen mehr im Gebäude“. Dieses war die Ausgangslage für eine Einsatzübung in Dangenstorf, die Daniel und Dirk Bosselmann ausgearbeitet haben. Die Wehren Bösel, Lübbow und Dangenstorf gestalten seit mehreren Jahren ihre Atemschutzausbildung gemeinsam. Dieses hat sich bei vielen Einsäten bewährt. Dass es sich bei dieser Übung um mehr als „nur“ eine Atemschutzübung handelte, war den Einsatzkräften vorerst nicht klar. Erklärtes Übungsziel war das Zusammenspiel der drei Ortswehren, die ab Brand 2 zusammen alarmiert werden.
Als erstes traf die zuständige Ortswehr Dangenstorf an der Einsatzstelle ein. Der Einsatzleiter teilte dem Gruppenführer Klaus Ackermann seinen Auftrag mit: „Herrichten einer Wasserentnahmestelle, bilden eines Atemschutzsammelpunktes, vorbereiten eines zweiteiligen Löschangriffes“. Als zweites traf kurze Zeit später die Wehr aus Lübbow an der Einsatzstelle ein. Die Aufgabe für Gruppenführer Bernd Grafenbergen bestand darin, eine zweite Wasserentnahmestelle für eine Riegelstellung zum Nachbargebäude zu errichten, die Atemschutzgeräteträger zum Sammelpunkt zu schicken und die vorgehaltene Beleuchtung aufzubauen. Bernd Schulz als Gruppenführer der Feuerwehr Bösel bekam die Anweisung, eine zweite Riegelstellung zu errichten, ebenfalls mit eigener Wasserentnahmestelle, und die AGT zur Atemschutzsammelstelle zu schicken.
Alle Aufgaben wurden unter den Augen des Kreisbrandmeisters Claus Bauck, der selbst aktiver Atemschutzgeräteträger der Feuerwehr Bösel ist, schnell und gewissenhaft umgesetzt. Die acht Pressluftatmer der drei Feuerwehren wurden zügig angelegt und sich bei der Atemschutzüberwachung eingecheckt.
Der erste Angriffstrupp ging mit einer gefüllten C-Schlauchleitung zur Brandbekämpfung vor. Am Einsatzziel angekommen begann der Trupp mit seiner Arbeit. Da sich der Schlauch verklemmt hatte, versuchte der Truppführer, diesen nachzuziehen. Dabei kam es zu einem Zwischenfall: Ein umstürzender Stahlträger begrub den AGT unter sich. „Mayday, Mayday, Mayday“ – der Atemschutznotfall wurde über Funk ausgerufen. Umgehend wurde vom Gruppenführer Ackermann der erste Sicherheitstrupp in den Einsatz gebracht. Parallel wurde ein zweiter Angriffstrupp über einen zweiten Zugang zur weiteren Brandbekämpfung beordert.
Leider wurden von den Einheiten die Propangasflasche sowie ein 400 Liter Kraftstoffbehälter nicht bemerkt. Aufgrund der Hitzeentwicklung kam es zu einer Durchzündung. „Achtung Gefahr, alle raus“ klang es aus dem Funkgerät des Einsatzleiters – leider zu spät. Die drei Trupps waren nicht mehr zu erreichen. Der zweite Sicherheitstrupp bekam die Aufgabe, durch einen weiteren Zugang zu prüfen, ob eine Rettung der vermissten Trupps noch möglich sei. Nachdem dieses positiv bestätigt wurde begann der Trupp mit der Rettung der verunglückten Kameraden. Nach rund 60 Minuten gab der Übungsleiter dann „Einsatzende“.
Nach dem Rückbau trafen sich die rund 36 Einsatzkräfte im Dangenstorfer Feuerwehrhaus zur Übungsbesprechung. Übungsleiter Dirk Bosselmann sowie Tobias Hundt als Übungsbeobachter haben alles in allem ein positives Resümee gezogen. Allerdings wurden noch einige Schwachpunkte aufgedeckt, die bei den nächsten Ausbildungen gezielt trainiert werden sollen. Das trotz Flammensimulator, gefüllten Schlauchleitungen, einer Geräuschkulisse und sogenannten „Blindmasks“, das sind Masken, die den Atemschutzgeräteträgern die Sicht nehmen, die Übungen nicht dem Realeinsatz gleichen, darauf wies Dirk Bosselmann noch einmal hin. „Wir überspitzen die Übungen immer ein wenig. Damit möchten wir euch noch besser auf den Ernstfall vorbereiten“, so der Übungsleiter.
Nach dem Wiederherstellen der Einsatzsatzbereitschaft ließ es sich Ortsbrandmeister Klaus Ackermann, von Beruf Koch, nicht nehmen, für alle Kameradinnen und Kameraden eine deftige „Chili Con Carne“ zu kredenzen.
Der Sicherheitstrupp hat die verunfallten Atemschutzgeräteträger erreicht und beginnt mit der Rettung.
Im Hintergrund beobachten Übungsleiter Dirk Bosselmann sowie Kreisbrandmeister Claus Bauck
das Vorgehen des Sicherheitstrupps.
Text: Dirk Bosselmann, FF Dangenstorf - Foto: Tobias Hundt, FF Lübbow