Einsätze
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Feuerwehrleute lernen nähen

Küsten (hbi) Schon mehrfach wurde unser Landkreis von Hochwassern heimgesucht – zuletzt 2013. Bei aller Dramatik führen diese Situationen auch dazu, dass man immer professioneller mit einer solch bedrohlichen Lage umzugehen lernt. Mittlerweile sind die Aufgaben unter den Hilfskräften im Landkreis Lüchow-Dannenberg fest verteilt – jeder weiß, was er zu tun hat, wenn das Wasser wieder über die Deichkrone schwappt.

Die Feuerwehren in den Samtgemeinden Elbtalaue und Gartow haben mit der Verteidigung ihrer insgesamt 26 Deich-Kilometer alle Hände voll zu tun. Da wirkt es fast schon selbstverständlich, dass die Feuerwehren aus der Samtgemeinde Lüchow (Wendland) im Hintergrund unterstützend tätig werden – denn bei allem Hochwasser, muss natürlich auch der Brandschutz „zu Hause“ sichergestellt bleiben. 

So hat die SG Lüchow eigens Einheiten, sog. „Züge“ gebildet, deren Aufgabe bei einem Hochwasser darin besteht, die Kräfte an der Elbe mit Sandsäcken zu versorgen. Die ehrenamtlichen Kameradinnen und Kameraden treffen sich dann im organisierten Schichtbetrieb in den Sandkuhlen und fühlen Sand in Säcke und nähen diese zu. Was auf den ersten Blick nach „Sandkiste“ klingt, ist in Wirklichkeit ein hoch professioneller und strukturierter Prozess – denn nur so kann die Masse an benötigten Sandsäcken in kurzer Zeit zur Verfügung stehen. Hierzu hat der Kreisverband der Wasser- und Bodenverbände eigens professionelle Sandsack-Füllmaschinen angeschafft. Zu diesen Maschinen gehören auch spezielle Näh-Vorrichtungen, damit die Säcke nicht nur zügig befüllt, sondern auch verschlossen werden können. Die Anschaffung dieser Maschinen wurde möglich, da sich die VR PLUS Altmark-Wendland eG bereit erklärt hat, die Anschaffung finanziell zu tragen. 

3 von 33 Feuerwehren in der Samtgemeinde übernehmen bei Hochwasser-Lagen im eigenen Landkreis andere Aufgaben (bspw. die Verpflegung der Einsatzkräfte). Die übrigen 30 Feuerwehren bilden insgesamt 6 Züge. Diese trafen sich am vergangenen Samstag bei der Feuerwehr Küsten. Dort wurde nun den ganzen Tag genäht, genäht und genäht. Dieter Warnecke und Renè Huget (Ausbilder für Hochwasser-Verteidigung) begrüßte die Kameradinnen und Kameraden, gab Anfangs eine theoretische Einweisung und führte vor, wie der Faden- und Nadelwechsel funktioniert und was bei Wartung bzw. bei einer Störung der Maschine zu berücksichtigen ist. Hier stellte sich ein großer „Aha-Effekt“ ein, als die Teilnehmer am eigenen Leib erfuhren, dass Verletzungen beim einfädeln praktisch ausgeschlossen sind. 

Anschließend wurden reihenweise Sandsäcke vernäht, denn nach der Einweisung folgte das Üben. Bei aller Ernsthaftigkeit kam auch der Spaß nicht zu kurz und so konnte jeder Teilnehmer von diesem Tag in Küsten profitieren. Profitieren werden auch die Bürger bei einem möglichen nächsten Hochwasser, denn künftig können dank dieser modernen Technik die Elbdeiche zuverlässiger und schneller verteidigt werden – auch wenn wir uns wünschen, dass wir niemals mehr in die Situation kommen werden. 

Fotos: Freiwillige Feuerwehr Bergen/D. 

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