Müggenburg(hbi) Die Sonne schien, der Himmel war strahlend blau und das Thermometer zeigte 25 Grad an – selbst die Wetterlage hätte kaum realistischer sein können, bei diesem Waldbrandszenario: Nördlich von Müggenburg brach am vergangenen Samstag (31.05.2025) ein Waldbrand aus.
Der 3. Zug der Kreisfeuerwehrbereitschaft (Fachzug Wassertransport) erhielt mit seinen vier Tanklöschfahrzeugen den Auftrag der Brandbekämpfung.
Da das Gebiet für die Einsatzkräfte unbekannt und die Lage aus der Ferne nicht eindeutig zu ermitteln war, wurden die Krad-Melder der Kreisfeuerwehrbereitschaft zur Erkundung der Lage vor Ort eingesetzt. Mit ihren geländegängigen Motorrädern konnte sie schnell ein Lagebild abgeben.
Zugführer Markus Konau entsandte daraufhin drei Tanklöschfahrzeuge auf einen Feldweg in den Wald. Von dort aus sollte das Feuer bekämpft und ein Übergreifen auf weitere Waldteile verhindert werden. Das vierte Tanklöschfahrzeug baute an der Waldgrenze eine weitere Riegelstellung auf, um eine Brandausbreitung auf Getreidefelder zu verhindern.
Währenddessen bauten die Kameraden der FF Plate mit ihrem Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) eine Wasserentnahmestelle aus einem Unterflurhydranten auf. Hier konnten die eingesetzten Tanklöschfahrzeuge im sog. „Ringverkehr“ Wasser aufnehmen und die Einsatzstelle erneut anfahren, um die Löscharbeiten wieder aufzunehmen.
Während dieser Löscharbeiten meldete eines der eingesetzten Tanklöschfahrzeuge „Spotfeuer durch Funkenflug hinter uns“ – das Feuer hatte den Weg übersprungen und drohte, die Einsatzkräfte einzukesseln. Unverzüglich befahl Konau den Rückzug und gab dieses Waldstück auf. Die Tanklöschfahrzeuge wurden dann auf einen Verbindungsweg gezogen, um von dort aus die Brandausbreitung innerhalb des Waldes zu verlangsamen.
Als diese Maßnahmen erste Erfolge zeigten, meldete die FF Plate „Wasserentnahmestelle versiegt“ – der Unterflurhydrant lieferte aus unbekannten Gründen kein Wasser mehr. Unverzüglich wurde im Einsatzleitwagen auf dem vorhandenen Kartenmaterial nach einem anderen, geeigneten Unterflurhydranten gesucht und die FF Plate entsprechend dorthin geleitet. Parallel meldet sich ein Landwirt bei der Einsatzleitung und bot sein, seine Ringleitung der Feldberegnung für die Wasserentnahme zur Brandbekämpfung zu nutzen.

Im Anschluss trafen sich alle teilnehmenden Kräfte im neu errichteten Feuerwehrhaus in Müggenburg zur Übungsnachbesprechung. Michael Dittrich, Ortsbrandmeister der FF Plate, hatte diese Übung ausgearbeitet und erntete von den Verantwortlichen viel Lob für dieses realistische Übungsszenario, was keine Langeweile aufkommen ließ.
Da dieser Zug aus Einsatzkräften von sieben Feuerwehren zusammengestellt ist, ist es verständlich, dass nicht immer alles gleich Hand in Hand funktioniert. So gab es auch bei dieser Übung Engpässen und Hindernisse. Diese bestanden vor allen Dingen in der Kommunikation, was auch der Tatsache geschuldet war, dass die Krad-Melder erstmals eingesetzt wurden. Diese Engpässe wurden detailliert herausgearbeitet und können bei künftigen Ausbildungen abgestellt werden.