Ehrennadel in Bronze für den Gerätewart, Ortsbrandmeister vermisst die Waldbrandbekämpfung in der Feuerwehrausbildung
Auf der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Sachau begrüßte Ortsbrandmeister Stefan Schulz als Gäste Feuerwehrkameraden aus den Nachbarwehren, Joachim Tzscheutschler für die Gemeinde Clenze, Heinz-Adolf Klauck von der Samtgemeindeverwaltung und Bereichsbrandmeister Otmar Kandora.
Die vier Gruppenführer erstatteten Bericht über die Dienste und Aktivitäten ihrer Gruppen im vergangenen Jahr. Besonders stolz ist Ortsbrandmeister Schulz auf die erste Gruppe, die nicht nur an vier Wettbewerben mit sehr gutem Erfolg teilgenommen hat sondern als dynamischer Aktivposten eine feste Stütze für das gesamte Feuerwehrgeschehen ist. Besonderer Dank gilt Gruppenführer Sascha Herwig, der sich um die junge Gruppe kümmert.
Der Sicherheitsbeauftragte Frank Freudenthal berichtete, dass trotz vieler Einsätze kein Unfall zu verzeichnen war. „Als einer der Aktivsten bei sämtlichen Einsätzen nimmst Du viel an Erfahrung mit. Deshalb können wir auch gespannt auf die nächste Sicherheitsunterweisung sein,“ begrüßt Ortsbrandmeister Schulz seine Wiederwahl.
Gerätewart Hans-Albert Thieße berichtete, dass das mittlerweile über dreißig Jahre alte TSF Fahrzeug und die fast 20 Jahre alte Tragkraftspritze langsam „in die Jahre kommen“ und bedankte sich bei seinen Kameraden für die Unterstützung und Mitarbeit bei der Pflege des technischen Geräts.
Der Bericht des Ortsbrandmeisters gab einen Rückblick auf die außergewöhnlich hohe Zahl an Einsätzen im Jahr 2012. Im Februar brannte ein Heustand in der Gemarkung Guhreitzen. Angesichts der derzeitigen Heupreise ein ärgerlicher Schaden für den Besitzer. Es folgte im April der Großbrand einer Autowerkstatt in Clenze, bei dem die Sachauer Kräfte zum Nachbargebäude der Kreissparkasse hin eine Riegestellung aufbauten und hielten. Im Mai wurde Sachau zu einem Waldbrand gerufen und im Juni kam es zum tragischsten Einsatz im Jahr 2012. Bei einem Stallbrand in Lefitz starben Pferde. Heu und Stroh im Stallgebäude sorgten für eine enorme Brandlast. Im Juli wurde zu einem Wohnungsbrand alarmiert und im September brannten Strohmieten. Im Oktober rückte die Feuerwehr Sachau zum größten Einsatz in ihrem Zuständigkeitsbereich aus. Bei Eintreffen der Einsatzkräfte in Klein Sachau stand der Dachstuhl eines Wohnhauses bereits in Vollfeuer. Ein Totalschaden konnte nicht mehr verhindert werden. Dank der Wärmebildkamera konnte bei den Nachlöscharbeiten gezielt vorgegangen werden. Die Arbeit der Einsatzkräfte wurde deutlich erleichtert. Die Feuerwehr Clenze hatte nach der Beschaffung der Wärmebildkamera dafür gesorgt, dass alle umliegenden Wehren an der Wärmebildkamera geschult worden sind. So konnte sie auch in Klein Sachau umgehend und problemlos von den eigenen Kräften eingesetzt werden. Im Dezember folgte eine Vermisstensuche in einem Waldgebiet bei Quartzau mit gutem Ausgang. Mitglieder der Feuerwehr Sachau fanden den Vermissten auf einem Hochsitz. Die Erstbetreuung übernahm die Notärztin aus den Reihen der Sachauer Aktiven.
Die Mitgliederstatistik kann ein Plus von sieben Mitgliedern vorweisen. Die 123 Mitglieder gliedern sich auf in 63 Aktive, 10 Altersaktive, 47 Fördernde und drei Jugendfeuerwehrmitglieder, die in der JF Püggen ihren Dienst versehen.
Die Feuerwehr Sachau nahm an einem Waldbrandseminar des THW Ortsverbandes Lüchow teil. Nach dem theoretischen Seminar-Wochenende in Lüchow-Dannenberg, an dem auch der Waldbrandexperte Peter Lex die jungen Leute über Waldbrandbekämpfung unterrichtete und an seinem Erfahrungsschatz teilhaben ließ, folgte ein Praxiswochenende im Raum Lüneburg. Ortsbrandmeister Schulz stellte fest, dass die Bekämpfung von Waldbränden heute in der Ausbildung vernachlässigt wird. Weder in der Truppmannausbildung noch in der Feuerwehrdienstvorschrift gibt es eine Richtschnur zur Waldbrandbekämpfung und über grundlegende Arbeitsweisen wie das Anlegen eines Wundstreifens.
Ehrungen und Beförderungen
Eine besondere Auszeichnung, die erst einigen wenigen Feuerwehrleuten in Lüchow-Dannenberg zuteil wurde, erhielt Hans-Albert Thieße. Otmar Kandora überreichte ihm die Ehrennadel in Bronze des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen. Hans-Albert Thieße aus Guhreitzen ist seit 25 Jahren Gerätewart der Feuerwehr Sachau und setzt sich seit jeher in besonderem Maße für alle Belange der Feuerwehr Sachau ein. „Du hast in 25 Jahren nur zwei Fahrzeuge, zwei Tragkraftspritzen und zwei Ortsbrandmeister gehabt. Wir danken für deine Arbeit und wissen dich als Konstante in der Feuerwehr Sachau zu schätzen,“ richtete sich Ortsbrandmeister Schulz an Hans-Albert Thieße. Frank Freudenthal aus Klein Sachau wurde für 25 Jahre im aktiven Dienst geehrt. Jan Schwedtland aus Granstedt wurde zum Feuerwehrmann befördert.
v.l.: Ortsbrandmeister Stefan Schulz aus Bussau, Sicherheitsbeauftragter Frank Freudenthal aus Klein Sachau,
geehrt für 25 Jahre im aktiven Dienst, Gerätewart Hans-Albert Thieße aus Guhreitzen, ausgezeichnet mit der
Ehrennadel des niedersächsischen Landesfeuerwehrverbandes in Bronze sowie Jan Schwedtland aus Granstedt,
der zum Feuerwehrmann befördert wurde.
Bericht und Foto: Marion Baumgarte