Trotz relativ weniger Einsätze, sehr hohe Schlagkraft der Billerbecker Kameradinnen und Kameraden
Von vier Brandeinsätzen und einem Hilfeleistungseinsatz des letzten Jahres wusste der Ortsbrandmeister Billerbecks, Wolfgang Struck, der Versammlung zu berichteten. Damit liegt die Ortswehr im jährlichen Schnitt. Trotz der glücklicherweise relativ wenigen Einsätze, ist die Schlagkraft der Billerbecker Kameradinnen und Kameraden sehr hoch. Das liegt wohl auch am hohen Ausbildungsstand. Denn der wird durch zahlreiche Ausbildungen, wie z. B. einer Wärmebildkameraausbildung, Funkausbildungen, Maschinisten Ausbildungen, Bahnrettungen und Atemschutzausbildungen stets gehalten. Zusätzlich erbrachten die Feuerwehrleute viele Stunden bei Arbeitsdiensten oder Straßenabsicherungen. Im abgelaufenen Jahr haben keine Kameradinnen und keine Kameraden an Lehrgängen teilgenommen. Das konnte aber durch die Anzahl der Lehrgänge, die im Jahr 2011 durchgeführt worden sind und dem derzeitigen Ausbildungsstand der Aktiven problemlos kompensiert werden. Aber auch die Kameradschaft in den Reihen der Blauröcke wurde und wird in Billerbeck mit Grillabenden und Tanzveranstaltungen gepflegt.
Im Löschbezirk berichtet W. Struck weiter, dass alle Löschwasserbrunnen ausreichende und gute Leistungen erbringen. Nach wie vor sieht er aber ein Problem bei der Löschwasserversorgung am Varbitzer Bahnhof. Im Brandfalle müssten hier einige Tanklöschfahrzeuge alarmiert werden. Struck und seine Kameraden würden sicherlich andere Alternativen, wie zum Beispiel eine Trockenleitung, dem Pendelverkehr der Tanklöschfahrzeuge vorziehen. Darüber müsste und sollte allerdings auch an anderer Stelle entschieden werden, um endlich eine zufriedenstellende Lösung zu finden. Auch erinnerte er an eine Übung seiner Wehr zusammen mit den Clenzer Kameraden. Die beiden Feuerwehren simulierten einen LKW-Unfall und übten die Zusammenarbeit. Hierbei stellen die Clenzer das schwere Rettungsgerät und die Billerbecker eine Rettungsplattform, die gerade bei LKW Unfällen das Retten effektiver macht. Billerbeck ist aufgrund seiner Bahngleisnähe mit einer solchen Plattform ausgerüstet. Die Clenzer Feuerwehr ist bei einem LKW Unfall auf die schnelle Hilfe seiner Kameraden aus Billerbeck angewiesen. Hier gibt Struck aber zu bedenken, dass man von Billerbeck alleine 10-12 Minuten reine Fahrzeit bis Clenze hat und das die Alarmierungs- und Ausrückezeit noch hinzu zurechnen ist. Deshalb plädiert er dafür, die Clenzer Feuerwehr auch mit einer Rettungsplattform auszurüsten.
Struck kann auf insgesamt 162 Mitglieder bauen, die die Wehr durch ihre aktive und finanzielle Hilfe unterstützen. Davon sind aktuell 44 Aktive, 47 Fördernde, 19 aus der Altersabteilung, 10 aus der Jugend, 9 aus der Floriangruppe, 17 aus dem Spielmannzug und 17 aus der BigBand. Positiv hervorzuheben ist hierbei, dass 10 seiner Aktiven taugliche Atemschutzgeräteträger sind. Struck erläutert besorgt, dass die Mitgliederzahlen auch in seiner Wehr rückläufig sind. In den letzten 10 Jahren verlor die Billerbecker Wehr allein 20 Kameraden durch Umzüge. Zehn weitere verloren leider das Interesse an der Feuerwehr. Ein Grund könnte die in den letzten Jahren veränderte zeitintensivere Grundausbildung der Feuerwehrleute sein. Dadurch ist die Bereitschaft zum Feuerwehrmann oder -frau, gerade auch von Quereinsteigern, nicht die Beste. So müsse man unter Umständen heutzutage mehr Abstriche in der Familie, im Beruf und der Freizeit machen, als es vielen lieb oder möglich ist. Eine weiterführende Ausbildung, so Struck, sollte in der eigenen Wehr doch ausreichend sein.
Ein Highlight im Jahr 2012 war die 50 Jahrfeier der Feuerwehrjugend. Hier feierte man zusammen mit anderen Jugend- und Floriangruppen sowie interessierten Bürgern aus dem Ort und der Umgebung rund um das Gerätehaus. Viele Erfolge erreichten die Jungendfeuerwehrmitglieder auch auf dem Samtgemeinde- und Kreisfeuerwehrtag sowie beim Aktionstag „Spiele ohne Grenzen“ in Neu Tramm. Die Floriankinder konnten sogar zusammen mit den Kindern aus Schnega den 1. Platz beim Dreierballturnier in die Swinmark holen.
Bei den Beförderungen freute sich die Wehrführung besonders über zwei Jugendfeuerwehrmitglieder, die nun in den aktiven Dienst übergehen. So wurden Leander Wolter und Florian Griebel zum Feuerwehrmann-Anwärter befördert. Bei den Ehrungen ergriff Claus Bauck das Wort und zeichnete Jens Warratz zu 25 Jahren aktiven Dienst sowie Werner Hilse, der doppelt so lange seiner Feuerwehr tatkräftig zur Verfügung steht aus. Außerdem durfte er Friedrich Elfert zu seiner 50 jährigen Mitgliedschaft gratulieren.
Im Kommando der Wehr löst Ida Bäthge ihren Kameraden Bernhard Schulz vom Amt des Schriftführers ab. Wolfgang Struck dankte B. Schulz für seinen Einsatz im Kommando und wünschte I. Bäthge viel Erfolg im neuen Amt.
In den Grußworten am Ende der Versammlung betonte der stellvertretende Samtgemeinde Bürgermeister Manfred Liebhaber am Beispiel des in der vorherigen Nacht ausgebrochenen Großfeuers in Lübeln, wie wichtig die Arbeit und Bereitschaft der Feuerwehr sei. Kreisbrandmeister Claus Bauck berichtet über ein relativ ruhiges Jahr 2012. Gegenüber dem Jahr 2011 verdreifachten sich allerdings die Brandschäden. Als Erfolg stufte Bauck den Kampf um die Anhebung des Austrittsalters aktiver Feuerwehrleute von 62 auf 63 Jahre ein. Bei der Mitgliedergewinnung könne man den Hebel auch bei den Arbeitgebern, die Feuerwehrmitglieder in ihren Reihen haben, ansetzen. Diesen müsse man es schmackhaft machen, Feuerwehrmitglieder zu beschäftigen. Hierrüber und über eine Optimierung bei der Strukturen bei der Ausbildung sollte nachgedacht werden.
v.l.: Leander Wolter, Florian Griebel und Wolfgang Struck
v.l.: Claus Bauck, Jens Warratz, Werner Hilse, Friedrich Elfert und Wolfgang Struck
Bericht und Bilder: Alexander Wallroth, Ortspressewart der Freiwilligen Feuerwehr Schnega und Bereichspressewart West