Hannover. Mit mehr als 250 Gästen feierte der Landesfeuerwehrverband Niedersachsen am Freitag, dem 09. März 2018,in der Portikushalle des Niedersächsischen Landtages den zentralen Festakt zum 150-jährigen Bestehen des Verbandes. Die Schirmherrschaft für die Veranstaltung hatte Landtagspräsidentin Dr. Gabriela Andretta übernommen. Zu den ersten Gratulanten gehörten unter anderem Ministerpräsident Stephan Weil...
Hannover. Mit mehr als 250 Gästen feierte der Landesfeuerwehrverband Niedersachsen am Freitag, dem 09. März 2018,in der Portikushalle des Niedersächsischen Landtages den zentralen Festakt zum 150-jährigen Bestehen des Verbandes. Die Schirmherrschaft für die Veranstaltung hatte Landtagspräsidentin Dr. Gabriela Andretta übernommen.
Zu den ersten Gratulanten gehörten unter anderem Ministerpräsident Stephan Weil, Innenminister Boris Pistorius, der Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes, Hartmut Ziebs, der Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, Christoph Unger, sowie der Abt des Klosters Loccum, Horst Hirschler. Für die musikalische Untermalung der Veranstaltung sorgtedas Blasorchester des Feuerwehrverbandes Region Hannover e.V. unter der Leitung von Peter Sikkema. Die musikalische Begrüßung der Gäste erfolgte durch den Spielmanns- und Fanfarenzug der Freiwilligen Feuerwehr Hannover.
Landtagsvizepräsident Bernd Busemann eröffnete den Festakt und blickte im Rahmen seiner Begrüßungsrede auf den ersten Feuerwehrverbandstag vom 26.07.1868 zurück. Busemann betonte, wie wichtig das Ehrenamt und die Arbeit der Feuerwehr sei. Der Landtagsvizepräsident verdeutlichte den Anwesenden „ohne ehrenamtlich tätig werdende Menschen können wir gesellschaftlich einpacken. Mit über 130.000 Feuerwehrangehörigen in den Freiwilligen Feuerwehren, denBerufsfeuerwehren sowie den Werkfeuerwehren ist Niedersachsen der zweitgrößte Landesfeuerwehrverband in der Bundesrepublik Deutschland. Ihnen allen gilt unser Dank!“. Busemann hatte sich zuvor persönlich dafür eingesetzt, dass der zentrale Festakt zum 150-jährigen Jubiläum des Verbandes in derPortikushalle des Niedersächsischen Landtages stattfinden konnte.
Horst Hirschler, Abt des Klosters zu Loccum, berichtete in seinem Geleitwort von vergangenen Ereignissen, darunter auch dem Zugunglück in Eschede(Landkreis Celle) im Jahr 1998 und von den damit verbundenen psychischen und physischen Belastungen der Einsatzkräfte sowie von der Notfallseelsorge. „Es ist hierbei gelungen, die Feuerwehr und die Notfallseelsorge zusammenzuführen“ so Abt Hirschler.
LFV-Präsident Karl-Heinz Banse ging in seiner Anspracheunter anderem auf die sehr erfolgreiche Arbeit des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen ein. Besonders erfreut zeigte er sich darüber, dass die erste Landesfrauensprecherin des Verbandes, Frau Margarete Bertram, seiner Einladung gefolgt ist und am Festakt teilnahm. Von 1972 bis 1979 hatte sie das betreffende Amt inne.
Eine sehr wichtigeStütze der Nachwuchsgewinnung für die Freiwilligen Feuerwehren ist die Niedersächsische Jugendfeuerwehr, so Banse. In den 1.968 Jugendfeuerwehren und den rund 820 Kinderfeuerwehren wird eine sehr wichtige Arbeit geleistet und der Grundstein für den Fortbestand der Freiwilligen Feuerwehren gelegt“. Der Politik gab der LFV-Präsident mit auf den Weg: „Sorgen Sie bitte dafür, dass die erforderlichen Rahmenbedingungen stimmen!“. Banse dankte allen Mitgliedern des Landesfeuerwehrverbandes und der Niedersächsischen Jugendfeuerwehr für die geleistete Arbeit.
Ministerpräsident Stephan Weil betonte in seinem Grußwort, dass es sich bei ehrenamtlich Tätigen um Menschen handele, die der Gesellschaft sehr viel ihrer Privatzeit spenden. Besonders Feuerwehrleute haben die Bereitschaft, immer wieder auch persönliche Risiken in Kauf zu nehmen, damit andere vor Schaden geschützt werden. Dies sei eine Haltung, die nicht hoch genug geschätzt werden könne. Ein ganz herzliches Dankeschön an alle, die heute aktiv im Feuerwehrdienst stehen und auch an die heute passiven Feuerwehrmitglieder, die Jahrzehnt um Jahrzehnt diese Arbeit geleistet haben.“
Der Ministerpräsident wünschte sich, dass der „ein oder andere Arbeitgeber nicht mit den Augen rollt, wenn eine Mitarbeiterin bzw. ein Mitarbeiter zum nächsten Einsatz gerufen wird. Der übernächste Einsatz könnte nämlich dem eigenen Unternehmen gewidmet sein.“
„Sie können wirklich stolz sein auf die Leistung, die generationsübergreifend in den 1,5 Jahrhunderten vom Landesfeuerwehrverband geleistet worden ist“, führte Weil weiter aus.
Die beiden Jugendsprecher der Niedersächsischen Jugendfeuerwehr(NJF) hatten auch eine Überraschung mitgebracht. Nach ihren Glückwünschen überreichten sie LFV-Präsident Karl-Heinz Banse ein Präsent und luden zugleich alle anwesenden Gäste zum diesjährigen Landeszeltlager der NJF nach Wolfshagen (im Harz) ein.
LFV-Vizepräsident Jürgen Ehlers berichtete von der Fortschreibung der Chronik des Landesfeuerwehrverbandes für die Jahre von 1993 bis 2018.
Der Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, Christoph Unger, lobte den Landesfeuerwehrverband und die niedersächsischen Feuerwehren. "Sie können stolz auf Ihre Leistungen sein!". Unger hob den Katastrophenschutz hervor, so waren viele Feuerwehren beim vergangenen Elbe-Hochwasser und beim Hochwasser im Jahr 2017 insbesondere im Landkreis Hildesheim sowie im Vorharz im Einsatz, um gegen das Hochwasser anzukämpfen. "Es ist auch im Interesse des Bundes, leistungsfähige Feuerwehren zu haben" führte Unger weiter aus. Er selbst ist als gebürtiger und ehemaliger Niedersachse und als Feuerwehrmann Teil der 150-jährigen Geschichte des Landesfeuerwehrverbandes.
DFV-Präsident Hartmut Ziebs blickte auf die geschichtliche Entstehung der Feuerwehrverbände in Deutschland zurück. „Interessanterweise wurde vor 165 Jahren der Deutsche Feuerwehrverband gegründet und erst danach die Landesfeuerwehrverbände“, so Ziebs.
„Der Landesfeuerwehrverband Niedersachsen bündelt die Interessen der Feuerwehren. Wir retten und helfen Menschen ohne Ansehen der Person, der Herkunft, der Hautfarbe oder gar der Religion. Die Würde des Menschen ist für uns unantastbar und jeder Mensch hat das Recht auf Leben und Unversehrtheit der Person. Wir sichern die natürliche Lebensgrundlage auch zukünftiger Generationen. Diese Maxime der Feuerwehren finden Sie auch im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland“ führte Ziebs weiter aus.
Lassen Sie uns gemeinsam auch zukünftig für die Sicherheit der Menschen in unserem Land verbündet agieren und arbeiten“ appellierte DFV-Präsident Ziebs.
(Nerge)