Hitzacker / Ldkrs. Lüchow-Dbg. (al) „Die Fw Hitzacker braucht Hilfe! Nur etwa 1% der Bewohner unserer Stadt finden sich aktiv in der Feuerwehr wieder. Um mit den Forderungen des Feuerwehr-Bedarfsplanes konform zu sein fehlen uns mindestens 25 aktive Mitglieder.“
Mit diesen ernsten Worten begann der Bericht von Andreas Lenz, Ortsbrandmeister unserer Wehr, auf der Jahreshauptversammlung am 31. Januar 2020 vor zahlreichen Gästen im Feuerwehrhaus Hitzacker.
Eben dieser Feuerwehr Bedarfsplan beschert den Kameraden in Hitzacker in den kommenden Jahren ein Plus an Übungsdiensten, Ausbildungen und somit Freizeit, die für das Ehrenamt geopfert wird. Mit dem aktuellen Personalbestand von 53 Kameradinnen und Kameraden ist das schwer zu realisieren. Diese haben im vergangenen Jahr bei 248 Diensten 4993 Stunden in der aktiven Wehr, 1962,5 Stunden in der Jugendfeuerwehr und 914,5 Stunden in der Floriangruppe geleistet. Zusammen mit den 1146,75 Einsatzstunden aus 72 Einsätzen steht unterm Strich eine Gesamtstundenzahl von 9016,75 Stunden.
Zu den Diensten und Einsätzen kam eine Vielzahl von Veranstaltungen hinzu. So richtete man bereits zum 2. Mal einen Pfingstfrühschoppen aus, der in diesem Jahr erneut stattfinden wird. Es wurde ein Boselturnier mit allen aktiven Kameraden durchgeführt und beim Wandertag, gemeinsamen Spargelessen oder beim Skat- und Knobelabend die Kameradschaft gepflegt. Am jährlichen Probeaufbau des Hochwasserschutzes nahmen u.a. Kameraden des befreundeten DRK aus der Region Hannover teil. Hierhin fuhren im September 4 Kameraden, um sich im Thema „Reanimation an Land und auf dem Wasser“ tiefgehend ausbilden zu lassen. Mitte Oktober gab es eine gemeinsame Feier nebst Stadtralley, Minigolf und Schießen auf dem Schießstand der Hitzackeraner Schützengilde anlässlich der 30-jährigen Freundschaft zwischen den Wehren aus Lübtheen und Hitzacker. Gleichwohl nahm man an diversen Veranstaltungen teil, so u.a. an der Aktion „30 Jahre Grenzöffnung“ des Museums, dem Königsball der Gilde sowie dem Zapfenstreich im Rahmen des Schützenfestes und man unterstützte bei der Laufsportveranstaltung „Herbsthärte“ sowie beim Gallusmarkt.
Um das große Einsatzspektrum in der Feuerwehr zu beherrschen, wurde an insgesamt 32 Lehrgängen und Schulungen auf Samtgemeinde-, Kreis- und Landesebene teilgenommen. Auf Missstände am Feuerwehrhaus machte Lenz ebenso aufmerksam wie auf die Tatsache, dass das in der Beschaffung stehende HLF 10 – so wie es geplant ist - nur unzureichend für die Zukunft der Schwerpunktwehr Hitzacker ausgerüstet sein wird und forderte die Zuständigen auf, hier „zu Ende zu denken.“
Einen Raum zur Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft der Atemschutzgeräte haben sich die Atemschutz-Geräteträger in Eigenleistung errichtet. Moderne Software erspart hier nach Einsätzen oder Diensten lange Schreibzeiten, da alles dokumentiert werden muss. Mit knapp 1000 € aus der eigenen Kasse wurde dieser Raum finanziert.
Grußworte überbrachten u.a. die stellvertretende Bürgermeisterin Ulrike Laudel-Voigt, der Gemeindebrandmeister Andreas Meyer sowie der stellvertretende Kreisbrandmeister Henning Peters. Der neue Obergildemeister der Schützengilde zu Hitzacker gab bekannt, dass ein „Tag der Vereine Hitzackers“ am 5. Juli im Rahmen des Schützenfestes stattfinden wird. Pastor Jens Rohlfing sprach das Thema Notfallseelsorge an und wünschte den Kameraden immer eine gesunde Rückkehr aus den Einsätzen.
Im Anschluss wurde eine Vielzahl von Beförderungen und Ehrungen ausgesprochen. So wurden Alexander Welke, Nikolai Kröger und Vincent Böhnert zu Oberfeuerwehmännern, Natalia Stübbecke zur Oberfeuerwehfrau, Laura Loelf und Cordula Meyer (letztere in Abwesenheit) zu Hauptfeuerwehrfrauen und Lars Wohlgemuth zum 1. Hauptfeuerwehrmann befördert.
Martin Grieve und Ralph Seehagen tragen nun die Schulterstücke eines Löschmeisters, Jörg Hessler wurde Hauptlöschmeister und Kai Koopmann gar Brandmeister. Koopmann und Hessler wurden gleichwohl vom Ortsbrandmeister zum Zugführer bzw. stellv. Zugführer der Feuerwehr Hitzacker ernannt.
Geehrt wurden Siegfried Steinberg, Rudi Weber und Jan Wohlgemuth für 25-jährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr, Klaus-Dieter Böhnert für 40 Jahre und in Abwesenheit Herrmann Schütte und Wilfried Schnell für 50 jährige Treue zur Feuerwehr.
Fotos: Rouven Groß, EJZ