Dannenberg(hbi) Der sog. „Berufsfeuerwehrtag“ ist das Highlight einer jeden Jugendfeuerwehr – 24 Stunden gemeinsam auf der „Wache“, von dem einen Einsatz in den nächsten, sich einmal fühlen, wie eine echte Berufsfeuerwehr. So oder so ähnlich fühlten sich wohl auch die Dannenberger Blauröcke am vergangenen Samstag – 5 Einsätze in gut 6 Stunden -darunter auch ein Brandeinsatz der Stufe „B2“- galt es abzuarbeiten.
Eigentlich hätte es ein sonniges und warmes Wochenende werden sollen, doch bereits am frühen Freitagabend gab es die ersten Vorabinformationen zu dem bevorstehenden Unwetter. Es wurde vor Gewitter mit teils heftigem Starkregen und Hagel gewarnt. Auch diesmal schien das Wendland recht glimpflich davon zu kommen – zumindest fast überall. Gegen 11:00 Uhr zogen die ersten Wolken auf, Wind setzte ein und dann ging alles recht schnell. Nach ein wenig Donnergrollen und ein paar Blitzen setze innerhalb weniger Minuten in und um Dannenberg heftiger Starkregen ein. Innerhalb kürzester Zeit schafften die Gullys es nicht mehr, die Wassermassen abzuleiten, sodass recht schnell ganze Straßen unter Wasser standen – und das Wasser sucht sich seinen Weg.
So gab es bereits vor 11:30 den ersten Alarm für die Feuerwehr Dannenberg. In einem großen Kaufhaus war das Regenwasser in den Getränkemarkt und den Anlieferbereich gelaufen und konnte nicht wieder ablaufen. Ortsbrandmeister Thomas Schmidt erkannte schnell, dass dies nicht der einzige Einsatz bleiben sollte und schickte erst einmal zwei Feuerwehrkameraden los, die sich die Sache anschauen sollten – der Rest verblieb am Gerätehaus. Ein schlauer Schachzug, wie sich schnell raus stellte. Denn nur ca. 15 Minuten nach der ersten Alarmierung schrillten die Meldeempfänger erneut. Der Keller eines Wohnhauses stand in Folge des Starkregens gut 30 cm unter Wasser. Noch während man sich bemühte, den Keller auszupumpen, gab es Vollalarm für die Dannenberger Wehr, diesmal kamen die Kameradinnen und Kameraden aus Jameln hinzu – ein Dachstuhlbrand war gemeldet.
Vermutlich durch Blitzschlag wurde am Dannenberger Stadtrand der Dachstuhl eines Einfamilienhauses entzündet. Anwohner berichteten von einem Blitz, gefolgt von einem lauten Knall – unmittelbar danach habe man die ersten Flammen aus dem Dach schlagen sehen. Dem schnellen Handeln der ehrenamtlichen Brandschützer mit einem zügigen Innenangriff war es zu verdanken, dass der Schaden begrenzt werden konnte.
Nach diesem zweistündigen Einsatz mit etwa 50 freiwilligen Feuerwehrleuten mussten die Fahrzeuge und das Material wieder auf Vordermann gebracht werden, ahnte man doch gleich, dass der Tag noch nicht vorbei war. Die Anwohner des Wohnhauses, dessen Keller 30cm unter Wasser stand, hatten in der Zwischenzeit ihren Keller übrigens selbst ausgepumpt.
Doch die Verschnaufpause reichte gerade mal für das Wesentliche – zum verschnaufen eben. Um 16:30 bereits hieß es dann erneut „Wohnhaus – Keller unter Wasser“. Diesmal galt es, 25cm hoch stehendes Regenwasser aus dem Keller zu pumpen. Dieser Einsatz war dann um 17:50 beendet – gerade noch rechtzeitig, denn um 17:55 gab es den nächsten Alarm – erneut stand ein Keller unter Wasser, diesmal waren es „nur“ 10 cm in einem Ladengeschäft in der Westsiedlung.
Gegen 19:00 Uhr war dieser letzte Einsatz am vergangenen Samstag beendet. Nach Reinigung der Einsatzmaterialien und Gerätschaften, ging dieser Tag dann für die freiwilligen Feuerwehrleute aus Dannenberg gegen 20:00 Uhr zu Ende – bis dahin hatte man 5 Einsätze in den zurück liegenden 8 Stunden abgearbeitet – so fühlt sich also „Berufsfeuerwehr“ an.
Fotos: FF Dannenberg