Groß Heide (hbi) Der neue Mann an der Spitze der Kreisfeuerwehr heißt Henning Peters. Geboren wurde der heute 57jährige Peters in Dannenberg und wuchs in Soven, einem Ortsteil von Dannenberg auf. Dort lebt er noch heute mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen (17 und 13), die natürlich auch in der Freiwilligen Feuerwehr aktiv sind, der ältere bereits in der Einsatzabteilung.
Als Berufssoldat kam Peters von 1986 bis 2016 gut in Deutschland rum, seine letzte Station war das Panzerlehrbataillon 93 in Munster, wo er als Kompaniefeldwebel („Spieß“) für den reibungslosen Ablauf in seiner Kompanie sorgte. Und diese berufliche Vergangenheit kommt Peters in seinem neuen Amt zugute: Er ist direkt, geradeheraus und bekannt dafür, „einfach mal zu machen“.
Seine Vorliebe für die Feuerwehr hat er schon früh entdeckt, bereits 1977 trat er der Jugendfeuerwehr Groß Heide bei. Nach seinem Übertritt in die Einsatzabteilung 1982 blieb er seiner Feuerwehr Groß Heide bis zum heutigen Tag treu. Er übernahm schon früh Verantwortung und wurde 1984 zum stv. Jugendwart ernannt, von 1989 bis 1992 führte er die Jugendfeuerwehr als Jugendwart an. Parallel sammelte er auch Führungserfahrung und wurde 1986 zum Gruppenführer in Groß Heide bestellt.
1998 wurde Peters zum stv. Ortsbrandmeister in Groß Heide gewählt, seit 2004 führte er seine Feuerwehr als Ortsbrandmeister für 19 Jahre. In seiner Amtszeit wurde in Eigenleistung ein neues Feuerwehrhaus gebaut und die Wehr mit zwei neuen Fahrzeugen zukunftsfähig gemacht.
2017 wurde er zum stellvertretenden Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes Lüchow-Dannenberg e.V. gewählt, seit 2020 unterstützte er den scheidenden Kreisbrandmeister als dessen Stellvertreter. Seitdem kümmert sich Peters um die Kreisfeuerwehrbereitschaft 1, die Kreisausbildung und ist gemeinsam mit dem Kreiswettbewerbsleiter verantwortlich für die Leistungsvergleiche im Landkreis. Diese Erfahrung wird Peters sicherlich dabei helfen, die Amtsgeschäfte des Kreisbrandmeister zu übernehmen.
Mit überwältigender Mehrheit wurde Peters im Februar von den Orts- und Gemeindebrandmeistern zum neuen Kreisbrandmeister gewählt, auch der Kreistag hat diese Entscheidung mittlerweile bestätigt. Am 1. September wird die Landrätin ihn zum Kreisbrandmeister ernennen.
An das Amt eines Kreisbrandmeister sind immer hohe Ansprüche geknüpft, doch die höchsten Ansprüche dürfte Peters selbst haben. Seine oberste Prämisse ist es, seine Aufgaben zu 100% zu erfüllen und sich dabei nicht von persönlichen Befindlichkeiten leiten zu lassen – die gilt es, immer hintenanzustellen, wie er im Gespräch betont. Als Kreisbrandmeister will er Unterstützer und stetiger Ansprechpartner für die Orts- und Gemeindefeuerwehren und deren Mitglieder sein. Als Bindeglied zwischen Kreisfeuerwehr und Kreisverwaltung wird er natürlich auch dem Landkreis und der Landrätin beratend zur Seite stehen.
Auf die Frage nach seinen Zielen reagiert Peters gewohnt selbstbewusst und kommt schnell auf den Punkt. Ganz oben steht der Erhalt einer homogenen, leistungsstarken Kreisfeuerwehr, die von gegenseitigem Vertrauen und einem respektvollen Umgang aller Beteiligten untereinander geprägt ist. Er selbst stelle persönliche Befindlichkeiten immer hinten an und diene der Sache – nichts anderes erwarte er daher auch von seinen Mitstreitern.
Wichtig sei ihm besonders eine enge Kooperation mit allen Akteuren des abwehrenden Brandschutzes. Auf Augenhöhe sein mit der Verwaltung, den Orts- und Gemeindefeuerwehren sowie den Mitwirkenden in der Feuerwehrtechnischen Zentrale, der Kreisausbildung und allen weiteren Einheiten der Kreisfeuerwehr sei entscheidend für eine zukunftsweisende Zusammenarbeit, sagt Peters.
Die Zukunft spielt eine große Rolle in seinen Überlegungen. So sollen in den nächsten Jahren die Einheiten von Kreisfeuerwehr- und Katastrophenschutz nach Vorgaben des Landes umstrukturiert werden. Diesen Prozess unterstützend zu begleiten, dabei aber stets das Leistungsvermögen von Landkreis und Samtgemeinden im Auge behalten, wird ihm viel abverlangen.
Eine besondere Aufgabe sieht Peters beim Erhalt der Ortsfeuerwehren. Schon jetzt gäbe es in der Fläche Probleme, Leute zu finden, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. So mussten im letzten Jahr zwei Ortsfeuerwehren ihre Selbständigkeit aufgeben, weil sich kein Ortsbrandmeister gefunden hat. In anderen Feuerwehren des Landkreises suche man derzeit händeringend nach Lösungen. „Die Bereitschaft zur Übernahme von Führungsverantwortung auf allen Ebenen in unseren Feuerwehren muss wieder steigen.“ Denn die Mitgliederzahlen werden in den nächsten zehn Jahren zurückgehen, da ist sich Peters sicher. „Nach Übertritt der geburtenstarken Jahrgänge in die Altersabteilungen, wird es schwer werden, diesen Mitgliederstand zu halten. Ich gehe davon aus, dass sich die Mitgliedzahlen bei 2000 einpendeln werden. Einige, der schon jetzt mitgliederschwachen Ortsfeuerwehren, werden dann leider nicht mehr existent sein können.“ schätzt er die Situation für die nächsten Jahre ein, macht aber auch deutlich, dass er sich diesbezüglich gerne eines Besseren belehren lasse.
Umso wichtiger werde deshalb die Nachwuchsarbeit. Es muss unser aller Ziel sein, möglichst viele Jugendliche zum Übertritt in die Einsatzabteilung zu bewegen und für den dortigen Dienst zu begeistern. Dazu sei es von immenser Wichtigkeit, dass die Arbeit in den Kinder- und Jugendfeuerwehren von jedermann in den verschiedenen Abteilungen und Funktionen der Feuerwehr unterstützt und wahrnehmbar wertgeschätzt wird. Die Kinder- und Jugendfeuerwehr muss mehr in den Vordergrund unserer Arbeit und somit verstärkt in den öffentlichen Fokus rücken.
Eines dürfte jetzt allen klar sein: Der neue Kreisbrandmeister hat ganz konkrete Vorstellungen, wo der Schuh drückt und was auf ihn in den nächsten Jahren zukommt. Er lässt keine Zweifel daran, dass er sich dieser Aufgaben bewusst ist und gewillt ist, sie anzunehmen. Wir wünschen Henning Peters stets ein glückliches Händchen und freuen uns auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit.