Gorleben (PB) Mächtig gefordert wurden am Vormittag des 18. Mai alle Wehren der Samtgemeinde Gartow, als diese zu einer Großübung auf das Bergwerksgelände nahe Gorleben gerufen wurden. Um halb zehn erging zunächst die Alarmierung „B2, Bergwerk Gorleben, Qualm aus Bürogebäude“ an die Feuerwehren aus Gorleben, Meetschow, die Werksfeuerwehr des BGZ sowie die Führungsstaffel aus Gartow. Nur wenige Minuten später erfolgte bereits die Alarmstichwort-Erhöhung auf „B3Y“, verbunden mit der Meldung „Bergwerk Gorleben, Pförtnergebäude im Vollfeuer, Personen vermisst, Gas strömt aus.“
Mit dieser Erhöhung erreichte die Alarmierung auch die Wehren aus Nienwalde, Holtorf, Kapern, Schnackenburg, Lomitz, Prezelle sowie Lanze. Ab diesem Zeitpunkt waren 17 Fahrzeuge und 114 Feuerwehr-Einsatzkräfte sowie ein Krankenwagen des DRK eingebunden. Sie alle hatten dann – unter der Einsatzleitung des Gorlebener Ortsbrandmeisters Andre Becker und unterstützt von der Führungsstaffel – gleich vier Lagen abzuarbeiten.
Die erste Lage lautete „Feuer im Obergeschoss des Pförtnergebäudes, zwei Personen vermisst.“ Die Kameradinnen und Kameraden der Wehren Gorleben, Meetschow und der Werksfeuerwehr erhielten den Auftrag zur Menschenrettung und Brandbekämpfung. Das trockene, sonnige und windige Wetter an diesem Tag war der authentische Hintergrund für die zweite Lage, bei der angenommen wurde, dass durch Funkenflug der nahegelegenen Kiefernwald Feuer gefangen hätte. Die Wehren Prezelle, Lomitz, Lanze waren gefordert, die Meldung „Waldbrand am Zaun“ durch ihre Brandbekämpfung abzuarbeiten.
Die Einsatzkräfte aus Holtorf, Kapern und Schnackenburg hatten bereits parallel den dritten Auftrag zu bewältigen, indem sie, z.T. über längere Strecken, die „Wasserversorgung für alle Einsatzlagen“ aufzubauen hatten. Das mittlerweile gut befahrene und belaufene Bergwerksgelände sowie zahlreiche (Dienst-)Fahrzeuge der Mitarbeiter bildeten den Rahmen für die vierte Lage, bei der angenommen wurde, das beim Versuch der Mithilfe „ein Trecker mit einem Gabelstapler kollidiert und danach in ein Gaslager gefahren“ sei. Die Menschenrettung, das Absperren und Eindämmen der Gefahrenstoffe sowie die laufende Kontrolle oblag dann den Wehren Gartow und Nienwalde.
Bereits eine Stunde nach ihrem Eintreffen hatten alle Kräfte ihre Aufgaben bewältigt und die Helfer des DRK längst alle „Opfer“ an der Verletzten-Sammelstelle versorgt. Nach dem Rückbau verlegten die Wehren zur Manöver-Kritik ans Gorleben Gerätehaus.
Dort baten Gemeinde-Brandmeister Holger Friedrichs und sein Stellvertreter Manuel Maury die jeweiligen Abschnittsleiter um deren Einschätzungen. Ergänzend stellte Friedrichs seine positiven wie negativen Eindrücke bezüglich dieser umfangreichen Großübung heraus. „Wir sind heute Vormittag hier“, so Friedrichs, „um unter anderem das Zusammenspiel aller Züge zu üben. Das hat bei den heute angenommenen vier parallelen und zum Teil komplexen Lagen im weitaus überwiegenden Maße gut geklappt.“
Bild: Unter der Leitung des Gorlebener Ortsbrandmeisters Andre Becker (re.) und unterstützt von der Führungsstaffel mussten alle Wehren der Samtgemeinde Gartow, die Werksfeuerwehr und Helfer des DRK eine Großübung abarbeiten.