(fri). Annette Brüggen steht nicht gerne im Mittelpunkt. Sie glaubt, dass andere viel mehr tun und es sich bei diesen eher lohnt darüber zu berichten. Dabei braucht sich die Mutter zweier Töchter mit ihrem ehrenamtlichen Engagement in der Feuerwehr wahrlich nicht zu verstecken.
Die Hauptfeuerwehrfrau gehört seit 17 Jahren zu den Blauröcken. Sie kam dazu, weil sie ihrem Ehemann „einen Gefallen“ tun wollte. Heute ist Annette ausgebildete Sprechfunkerin und Truppführerin. Bei Einsätzen der Ortswehr Lemgow übernimmt sie meist die Funktion des Melders, „weil viele andere nicht so gerne ans Funkgerät gehen“. Das Herz der Hausfrau schlägt aber für den Nachwuchs. Als Floriangruppenwartin kümmert sie sich alle zwei Wochen um die Lemgower und Schweskau-Volzendorfer Mädchen und Jungen. Derzeit steht dabei das Training für einen Wettbewerb beim nächsten Lüchower Samtgemeinde-Feuerwehrtag auf dem Programm.
Seit einigen Monaten ist sie jeden Mittwoch in der Ganztagsschule in Schweskau zu finden. Als Projektleiterin betreut sie dort neun Grundschüler- und schülerinnen in Sachen Feuerwehr. Eine Nachmittagsstunde lang dreht sich alles um die Brandschutzerziehung und was damit zusammenhängt. Annette legt dabei viel Wert auf Spiel und Spaß. Trotzdem lernen die Kinder wichtig Dinge, beispielsweise über die Fluchtwege aus der Schule und anderes mehr. Selbstverständlich gehören auch Besuche im Feuerwehr-Gerätehaus und die Besichtigung der Einsatzfahrzeuge dazu.
„Nach dem ganzen Unterricht und der Erledigung der Hausaufgaben ist es natürlich schwer, die Aufmerksamkeit der Kinder zu gewinnen“ erzählt die Schmarsauerin. Dass es ihr trotzdem gelingt liegt an den Spielen, die sie sich immer wieder einfallen lässt. Oder sie schaut sich auch mal eine Idee ab: „Die Rettung und der Transport von Kuscheltieren funktioniert nicht nur beim Spiel ohne Grenzen der Floriangruppen, sondern auch in meiner Projektgruppe.“
Annette hat nicht vor, ihren Einsatz für den Nachwuchs bald zu beenden, denn alle Familienmitglieder engagieren sich ehrenamtlich: „Das gehört bei uns einfach dazu.“ Wieviel Spaß ihr diese Aufgabe macht muss sie gar nicht erzählen. Aber sie freut sich besonders, „wenn man zur Bezugsperson wird und bei den Kindern das Vertrauen wächst“. Das ist ein wesentlicher Grund dafür, wenn nicht der wichtigste, dass Annette Brüggen sich weiter für die Feuerwehr engagiert. Und zwar so wie es ihre Art ist, unauffällig und im Hintergrund.
Foto: Johann Fritsch