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Eine von uns (01/2012): Sabine Kotschken – Die Stunde der Wahrheit

2012 01(fri). Für Angehörige der Freiwilligen Feuerwehr ist es nicht immer ganz leicht, ihr Engagement für die Allgemeinheit und den Beruf in Einklang zu bringen. Sie werden durch Alarmierungen vom Arbeitsplatz weggerufen, ihre Arbeit bleibt liegen oder muss durch Kollegen wahrgenommen werden. Deshalb versuchen die berufstätigen Blauröcke Termine für die Feuerwehr möglichst außerhalb der Arbeitszeit wahrzunehmen. Dr. Sabine Kotschken hat Verständnis für dieses Problem. Die Ärztin kommt den Feuerwehrangehörigen, wenn immmer möglich, mit arbeitnehmerfreundlichen Terminen entgegen. Das ist wichtig, denn an der Betriebsärztin führt für Atemschutzgeräteträger kein Weg vorbei. Sie müssen sich alle drei Jahre, ab 50 sogar jährlich, der Untersuchung mit der Bezeichnung „G 26 III“ stellen und ohne ärztliches o.k. ist der Einsatz in dieser Funktion beendet.
Dr. Kotschken nimmt die Aufgaben der Betriebsärztin freiberuflich neben ihrer Tätigkeit als Internistin in der Dannenberger Capio Elbe-Jeetzel-Klinik wahr. Dabei führt sie auch die von der Berufsgenossenschaft vorgegebene Tauglichkeitsuntersuchung durch. Die „G 26 III“ ist recht umfangreich: Herz, Lunge und Atemwege werden genauso geprüft wie der Blutdruck, Hör- und Sehtest gehören dazu, ein Belastungs-EKG und eine Blutuntersuchung. Mit Waage und Maßband wird der Body-Maß-Index gecheckt, also das Verhältnis des Gewichts zur Körpergröße. Ein Wert über 30 stellt die Tauglichkeit in Frage, denn dann wird das gesundheitliche Risko als Atemschutzgeräteträger zu groß. Die Ärztin zum Gewichtsproblem: „Der Gang zur Waage ist die Stunde der Wahrheit. Ein Teil der zu Untersuchenden kämpft eben damit, dass es im Wendland so leckere Dinge zu essen gibt.“
Doch rund 90 Prozent der Atemschutzgeräteträger bekommen von der Medizinerin „keine gesundheitlichen Bedenken“ bestätigt. Nur wenige dürfen wegen dauerhafter gesundheitlicher Bedenken nicht oder nicht mehr unter Atemschutz arbeiten. Werden „befristete gesundheitliche Bedenken“ bescheinigt, geht es oft unter Auflagen weiter. So können beispielsweise Gewichtsreduktion, Ausdauertraining oder nach Operationen längere Pausen angeordnet werden. Ein gutes Zeugnis stellt die geborene Goslarerin den jungen Frauen im Feuerwehrdienst aus: „Meine Erfahrungen zeigen, dass diese sehr sportlich sind und Biss zeigen, denn sonst wären sie gar nicht zu dieser Untersuchung bei mir.“ Aber nicht nur die jungen Frauen genießen bei der Ärztin Ansehen: „Ich habe vor all den Menschen hohen Respekt, die sich ehrenamtlich in der Freiwilligen Feuerwehr engagieren. Das beeindruckt mich und deswegen mache ich meine Arbeit gerne.“ Diese Aussage können die Atemschutzgeräteträger nur bestätigen. Sie freuen sich darüber, dass sie bei ihr schnell einen Termin bekommen und sie sich dann auch richtig Zeit nimmt. „Sie steht uns immer mit Rat und Tat zur Seite“ fasst einer der Blauröcke seinen Eindruck von der Betriebsärztin zusammen. Grund genug, Dr. Sabine Kotschken „Eine von uns“ zu nennen!

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