Lüchow (hbi) Notrufe laufen im Landkreis Lüchow-Dannenberg über unsere Rettungsleitstelle, die sich im Kreishaus befindet - dort laufen die Notrufe auf, von dort werden die benötigten Rettungsmittel alarmiert. Wenn die Feuerwehr gebraucht wird, geht es meist um Minuten – mit der Alarmierung müssen wir also viele Kamerad*innen in kürzester Zeit erreichen. Das geschieht im Wendland nach wie vor mit der Sirene.
1 Minute Dauerton, 2mal unterbrochen, jede Feuerwehrfrau und jeder Feuerwehrmann weiß, was jetzt zu tun ist: alles stehen und liegen lassen und den Weg zum Gerätehaus antreten, umziehen, Fahrzeug besetzen und los. Zusätzlich sind viele Feuerwehrleute mit sog. Digitalen Meldeempfängern (DME) ausgestattet. In verschiedenen Gruppen können so einzelne Feuerwehren, Fachgruppen oder auch konkrete Einzelpersonen alarmiert werden. Der DME hat den Vorteil, dass in kurzen Stichworten übermittelt wird, um was für einen Einsatz es sich handelt, sodass man gleich weiß, was wo passiert ist.
Das Melder-Netz gilt als äußerst stabil und sicher, Funklöcher gibt es keine, im ganzen Landkreis löst der Melder aus. Aber eben nur im Landkreis. Verlässt man den Landkreis nur ein paar km, hat man keinen Empfang mehr. Deshalb hat auch hier moderne Technik Einzug gehalten: Parallel zum Sirenen-Alarm wird eine Alarmierungs-SMS an alle Kameraden verschickt. Diese hat die gleiche Wirkung, wie die Sirene – kommt diese SMS an, weiß man sofort „meine Feuerwehr hat einen Einsatz“. - Allerdings ist der Weg der SMS oder auch über eine Alarmierungs-App nicht als sicher einzustufen, da eine SMS gerne mal verzögert zugestellt wird und weder die Leitstelle noch die Feuerwehr die Verfügbarkeit der Mobilfunknetze sicherstellen oder gar beeinflussen kann. Die Alarmierung über Smartphone ist eine ERGÄNZUNG zu den sicheren Alarmierungswegen, kann aber DME oder Sirene nicht erstetzen.
Führungskräfte erhalten zudem weitere Einsatzinfos automatisch per E-Mail oder Alarmfax. Zusätzlich finden sich immer mehr sog. „Alarmmonitore“ in unseren Gerätehäusern. Hier werden die relevanten Informationen zum anstehen Einsatz auf großen Bildschirmen angezeigt – so weiß jede Einsatzkraft spätestens bei Ankunft im Gerätehaus, was anliegt. Dies ist wichtig, um bspw. die richtige Einsatzkleidung zu wählen oder zu entscheiden, wie viele Kräfte mit welchen Fahrzeugen ausrücken.
Es stehen also zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung, die Einsatzkräfte im Wendland zu alarmieren – durch die zeitgleiche Nutzung aller Möglichkeiten schaffen wir eine hohe Redundanz und gewähren, dass der Alarm auch wahr genommen wird.
Apropos Wahrnehmung: Wenn Sie in Ihrem Ort die Sirene hören, dann ist Eile geboten. Die Kamerad*innen machen sich jetzt auf den Weg zum Gerätehaus und rücken zeitnah aus. Bitte halten Sie wenn möglich die Straßen frei und sorgen Sie so für ein zügiges und sicheres Ausrücken der Einsatzkräfte – wir sagen DANKE.
Foto: Sirene, Meldeempfänger, Smartphone und Alarmmonitor - um möglichst viele Einsatzkräfte zu alarmieren, setzt man in Lüchow-Dannenberg auf den zeitgleichen Einsatz mehrere Alarmierungsmittel.