Sachau (hbi) Das Gerätehaus der Ortsfeuerwehr Sachau war gut gefüllt, als Ortsbrandmeister Stefan Schulz am 6. Januar zur Jahreshauptversammlung lud. Nach einer langen Corona-Durststrecke können derzeit die Versammlungen in den Feuerwehren wieder wie gewohnt stattfinden.
Neben den Angehörigen seiner Einsatzabteilung konnte Schulz zahlreiche Mitglieder der Alters- und Ehrenabteilung begrüßten. Aber auch die Liste der Ehrengäste konnte sich sehen lassen: Bürgermeister von Gemeinde und Samtgemeinde, der stellvertretende Gemeindebrandmeister sowie der Kreisbrandmeister folgten seiner Einladung. Die Stimmung war gut, als die Funktionsträger ihre Jahresberichte vortrugen.
Die Berichte selbst hatten dann aber doch einen durchaus kritischen Anteil. Auch wenn die Gruppenführer über zahlreiche Aktivitäten ihrer Einsatzkräfte berichten konnten, so war doch überall heraus zu hören, dass man sich mehr Engagement und Teilnahme an den einzelnen Diensten wünscht. So stehen derzeit in Sachau nur noch sieben taugliche Atemschutzgeräteträger zur Verfügung, nachdem vier Kameraden alters- und krankheitsbedingt das Atemschutzgerät an den Nagel hängen mussten. Ortsbrandmeister Schulz erhofft sich durch das Angebot des Dienstsportes hier aber einen Aufwärtstrend. Gemeinsam mit dem Sportverein Clenze hat der Förderverein der Feuerwehr Sachau ein wöchentliches Sportprogramm ermöglicht.
Ausschließlich positiv war der Bericht der Wettbewerbsgruppe. Diese ist personell sehr gut aufgestellt und mit einem 4. Platz beim vergangenen Kreisfeuerwehrtag in Clenze ist man in Sachau mehr als zufrieden.
Der stellvertretende Ortsbrandmeister Thore Schwedland berichtete von fünf Einsätzen aus dem vergangenen Jahr. Besonders hervorzuheben waren hier der Scheunenbrand in Kussebode und der Waldbrand bei Sallahn – hier war die Ortsfeuerwehr Sachau mit dem Waldbrandzug der Kreisfeuerwehrbereitschaft im Einsatz. Besonders kritisch wurde über die sog. Alarm- und Ausrückeordnung (AAO) gesprochen. Sie legt fest, welche Feuerwehren bei welchem Ereignis alarmiert werden sollen. Schulz kritisierte, dass die Sachauer Wehr nach Kussebode zu spät und zu einem Mähdrescher-Brand auf dem nur wenige hundert Meter entfernten Fuchsberg gar nicht alarmiert wurde. Hier ging wertvolle Zeit verloren, so Schulz. Ebenso kritisch und mit großer Sorge betrachtet man in Sachau die Auflösung der Nachbarwehr in Püggen. Hier entstünde jetzt ein „Loch“ im abwehrenden Brandschutz, machte Schulz deutlich, die AAO müsse in diesem Bereich dringend angepasst werden.
Aber es war nicht alles schlecht an diesem Abend. Eine besonders tolle Entwicklung berichtete die Brandschutzerzieherin an diesem Abend: so konnte man im vergangenen Jahr eine sog. Feuerwehrferienschule durchführen und das Angebot speziell für Kinder aus der Ukraine erweitern und ergänzen. So konnte in den Sommermonaten ein Programm mit wöchentlichen Terminen angeboten werden. Unterstützt wurde das Projekt von der Diakonie. Eine feste Kinderfeuerwehr (Floriangruppe) hat man in Sachau wegen der geringen Anzahl an Kindern nicht gründen wollen und sich so für ein offenes Angebot im Rahmen der Brandschutzerziehung entschieden – und die Rechnung geht auf, die Termine sind immer gut besucht.
Gut besucht war dann auch der Tagesordnungspunkt „Ehrungen und Beförderungen“. Vorher durfte aber Hans-Albert Thieße nach 37 Jahren Amtszeit seinen letzten Bericht als Gerätewart halten. Er geht in die wohlverdiente Feuerwehrrente, seine sicherlich schwierige Nachfolge tritt Jörg Maring an.
Bild von links:
Befördert wurden Thore Schwedland zum Löschmeister, Christine Halm zur Feuerwehrfrau, Amelie Schoop zur Oberfeuerwehrfrau, Jonas Cordts zum Hauptfeuerwehrmann
Geehrt wurden Anna Kahl, Jörg Maring und Kathrin Zedlitz für 25jährige Dienstzeit, Joachim Bock, Manfred Warnecke und Michael Schoop für 40 Jahre im Feuerwehrdienst.