SG Gartow(pb) Es war nur ein kleiner Waldbrand, der die Wehren der Samtgemeinde Gartow vor Wochen beschäftigte, jedoch stellte dieser die Einsatzkräfte vor besondere Schwierigkeiten: Immer schmalere Waldwege verhinderten, dass mit großen (Tanklösch-)Fahrzeugen in die Nähe des Brandes gefahren werden konnte. Das zum Teil hügelige und mit Ästen übersäte Gelände erschwerte zudem das Verlegen von Schläuchen. Schnell änderten die Feuerwehren ihre Taktik, befüllten große, faltbare Wasserbehälter und versorgten von dort aus die Einsatzkräfte, die unter anderem mit Löschrucksäcken das Feuer in dem unwegsamen Gelände angriffen.
„Die kleinteilige Bekämpfung dieses Waldbrandes mit sehr sehr viel Personal, Feuerpatschen, Hacken und insbesondere den punktgenau eingesetzten Löschrucksäcken verhinderte, dass sich das Feuer ausbreiten konnte“, fasste Gemeindebrandmeister Holger Friedrichs den Einsatz zusammen. „Diese Taktik ist bei Bodenfeuern und/oder Nachlöscharbeiten zukünftig eine sehr Erfolg versprechende Vorgehensweise“, ergänzt Friedrichs, „doch fehlen uns in der Samtgemeinde weitere Löschrucksäcke, um noch effektiver wirken zu können.“
Fa. Voelkel und Bernstorff'sche Betriebe spenden
Diese Aussage fand dankenswerterweise Widerhall bei den Gräflich von Bernstorff'schen Betrieben und der Firma Voelkel. Und so ließen es sich unlängst Jacob Voelkel, dessen Mitarbeiter Christian Schult sowie Fried Graf von Bernstorff, Försterin Wiebke Krenzel Burkhardt und Förster Ulrich von Mirbach nicht nehmen, zwölf neue Löschrucksäcke zu beschaffen – und diese an Vertreter der Feuerwehr zu übergeben.
„In Gesprächen im Vorfeld konnte uns die Feuerwehr von dem Mehrwert der Löschrucksäcke im Einsatz überzeugen“, erläuterte Jacob Voelkel anlässlich der Übergabe und ließ sich – zusammen mit Fried Graf von Bernstorff – umgehend das gesponserte Material vorführen. Beide Sponsoren waren sich einig, bis dato noch nicht etwas gespendet zu haben, „von dem wir eigentlich hoffen, dass es nie oder mindestens sehr selten eingesetzt werden muss“.
3.000 Euro Gesamtkosten
Die jeweils 250 Euro teuren Rucksäcke beinhalten eine verstellbare Doppelhup-Pumpe und fassen 20 Liter Wasser. Sie können beispielsweise im Verbund mit Wasser führenden Fahrzeugen oder eigens errichteten 5.000 Liter Faltbehältern hochflexibel eingesetzt werden. Die Löschrucksäcke finden von nun an in den Wehren Gartow, Gorleben, Lanze, Lomitz, Meetschow und Prezelle Verwendung und ergänzen dort die Waldbrand-Ausstattungen.
„Vegetations- und Waldbrände werden uns vermehrt beschäftigen“, wagt Holger Friedrichs einen Ausblick in die Zukunft. In den nun hinzu gekommenen Rucksäcken sieht er aber „einen weiteren wichtigen Schritt, die Wehren der Samtgemeinde Gartow diesbezüglich zu wappnen.“ Nicht umsonst sind in naher Zukunft in vielen Wehren Übungen zu den Themen „Vegetations- und Waldbrände“ angesetzt worden – inklusive intensiver Schulung an und mit den neuen Löschrucksäcken.