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Anpacken statt warten

Kreisfeuerwehrverband fordert höhere Altersgrenze

fri Clenze. Im Anschluss an die Gemeinde- und Ortsbrandmeister-Dienstversammlung fand in Clenze die Delegiertenversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes (KFV) Lüchow-Dannenberg statt. Der unabhängige Verband ist die Intereressenvertretung der rund 3000 aktiven Feuerwehrangehörigen des Landkreises. An dessen Spitze steht als gewählter Vorsitzender Kreisbrandmeister Uwe Schulz, Stellvertreter ist Claus Bauck. Der Verband vertritt die Interessen seiner Mitglieder gegenüber Politik, Verwaltung, Medien und Öffentlichkeit. Im Mittelpunkt seiner Forderungen stehen derzeit die Bereitstellung ausreichender finanzieller Mittel für den Brandschutz und die Anhebung der Altersgrenze für die Freiwilligen Feuerwehren.

Der Einladung des Verbandes zur Delegiertenversammlung in der Drawehn-Schule folgten zahlreiche Gäste. Neben Abgeordneten des Landtages fanden Landrat Jürgen Schulz, mehrere Bürgermeister sowie Vertreter der Polizei, von Behörden und Hilfsorganisationen den Weg in die Drawehn-Schule. In ihren Grußworten betonten alle Redner übereinstimmend die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements der Feuerwehrangehörigen für den Schutz der Menschen in Lüchow-Dannenberg.

Uwe Schulz machte den Zuhörern die Auswirkungen der demographischen Entwicklung auf die Feuerwehren deutlich. Auf immer weniger Einsatzkräfte werden durch die Überalterung der Gesellschaft mittel- und langfristig mehr und schwierigere Einsätze zukommen. Diese Entwicklung kann zwar nicht gestoppt werden, der Verband muss aber, so Schulz, gegensteuern. Dazu gehört neben der Nachwuchsarbeit und  der Gewinnung von „Seiteneinsteigern“ für den Kreisbrandmeister vor allem die Anhebung der Altersgrenze von 62 Jahren. Der Kreisfeuerwehrverband Lüchow-Dannenberg wird auch weiterhin, gegen jeden Widerstand, ein höheres Grenzalter fordern. Die wendländische Unnachgiebigkeit zeigt inzwischen Erfolg. Es gibt erste Unterstützung für dieses Vorhaben, unter anderem durch die kommunalen Spitzenverbände Niedersachsens, den Deutschen Feuerwehrverband und aus der Politik. Vom Niedersächsischen Landesfeuerwehrverband hätte sich der KFV in dieser wichtigen Angelegenheit mehr Unterstützung erwartet. Schulz dazu:

„Der eine wartet, dass die Zeit sich wandelt,

der andere packt sie kräftig an und handelt.“

Zur Nachfolgerin des bisherigen Geschäftsführers Bernd Lüder wurde Tatjana Höwisch gewählt. Die Kassenführung übernimmt in Zukunft Malte Bartels. Hans-Joachim Becker schied ebenfalls aus dem Vorstand aus, Schulz dankte ihm und Lüder für die langjährige zuverlässige und engagierte Arbeit. Mit Karsten Pollmeier wurde der Vorschlag für das Amt des stellvertretenden Kreisjugendfeuerwehrwartes bestätigt. Neue Stabführerin des Kreisfeuerwehrmusikzuges Clenze ist Astrid Dannehl.

Klaus-Dieter Ackermann  wurde von Uwe Schulz als Brandschutzerzieher des Jahres 2010 ausgezeichnet. Das Ehrenzeichen der Deutschen Jugendfeuerwehr in Gold erhielt Andreas Meyer aus Metzingen. Für seine jahrzehntelange Tätigkeit als Wettbewerbsrichter wurde Thomas Müller aus Kapern die Silberne Ehrennadel des Niedersächsischen Landesfeuerwehrverbandes überreicht. Das Ehrenkreuz in Silber des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV) erhielten für ihre großen Verdienste Fritz Friedrichs (Lomitz), Andreas Kosbau (Lüchow) und Wolfgang Struck (Billerbeck). Besondere Ehre kam Kreisschirrmeister Wolfgang Düver mit der Verleihung des Ehrenkreuzes in Gold des DFV zu.

Claus Bauck ging in seinem Schlusswort auf das ehrenamtliche Engagement in Deutschland ein. Er bezeichnete das Modell Feuerwehr „als gelebten Dienst für die Allgemeinheit“ und lobte die Arbeit der Lüchow-Dannenberger Blauröcke. Bauck forderte die Feuerwehrangehörigen dazu auf, das Erreichte zu sichern, auszubauen und es den künftigen Erfordernissen entsprechend weiter zu entwickeln.


Die Versammlung wurde vom Kreisfeuerwehrmusikzug Clenze musikalisch umrahmt


Stabführerin Astrid Dannehl, Geschäftsführerin Tatjana Höwisch, Kassenführer Malte Bartels und der stellvertretende Kreisjugendwart Karsten Pollmeier (v.l.n.r.)


Wolfgang Düver erhielt das DFV-Ehrenkreuz in Gold


Der Lüneburger Regierungsbrandmeister Werner Meyer unterstützt
die Forderung zur Anhebung der Altersgrenze

Fotos: Johann Fritsch

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