Neben den eingesetzten Feuerwehren aus dem Landkreis Lüchow-Dannenberg sind bereits Kreisfeuerwehrbereitschaften aus den Landkreisen Heidekreis, Lüneburg und Uelzen zur Unterstützung bei der Brandbekämpfung im Einsatz, als am vergangenen Samstag (22.04.2023) die Kreisfeuerwehrbereitschaft 1 aus Lüchow-Dannenberg im eigenen Landkreis zum Einsatz kommt. Das Feuer hat sich mittlerweile auf eine Fläche von fast 190ha ausgebreitet und droht nun, in südöstlicher Richtung auf die Ortschaft Teplingen zuzulaufen, neben den Häusern und Anwohnern Teplingens ist dadurch auch eine Biogasanlage nebst Hähnchenmastbetrieb bedroht.
Die Kreisfeuerwehrbereitschaft aus Lüchow-Dannenberg unter Führung des stellv. Bereitschaftsführers Norbert Habermann baut ihre Befehlsstelle in dem Einsatzleitcontainer der Führungsgruppe auf dem Gelände der Ortsfeuerwehr Wustrow auf. Hier bekommen die Zugführer um 9:45 Uhr eine Einweisung in die Lage und werden mit konkreten Aufträgen in den Einsatzabschnitt entsandt:
Die Züge 1 und 2 bauen jeweils eine Wasserentnahmestelle aus Unterflurhydranten in der Ortschaft Teplingen auf und fördern das Wasser über lange Wegstrecken in den Wald nördlich von Teplingen. Hier entfalten die Schlauchwagen ihre volle Leistungsfähigkeit – innerhalb kürzester Zeit sind Schlauchstrecken mit einer Gesamtlänge von ca. 1,5 km verlegt, mehrere Verstärkerpumpen werden in die Wasserförderstrecken eingebaut, um Druckverluste auszugleichen. An der Spitze der Förderstrecke werden sog. Riegelstellungen mit mehreren Strahlrohren aufgebaut, um das Feuer an dieser Stelle aufzuhalten.
Der dritte Zug verlegt zur Biogasanlage mit angeschlossenem Hähnchenmastbetrieb. Etwa 25.000 Tiere müssen hier vor den drohenden Flammen geschützt werden. Auch dies gelingt mit einer sog. Riegelstellung auf einer Länge von fast 300m.
Neben der Kreisfeuerwehrbereitschaft kommt ein vierter Zug unter der Leitung der Ortsfeuerwehr Wustrow zum Einsatz. Mit Unterstützung der Feuerwehren Bergen/D., Gistenbeck, Lemgow und Lensian werden die südlichsten Ausläufer des Feuers bekämpft. Dazu wird behelfsmäßig ein Pufferspeicher aufgebaut – hier können 2.000 Liter Wasser vorgehalten werden, während die Tanklöschfahrzeuge aus Bergen und Lemgow im ca. 2km entfernten Königshorst das Wasser im sog. Pendelverkehr zur Einsatzstelle brachten.
Dank des massiven und gut koordinierten Einsatzes der Kräfte von Kreisfeuerwehrbereitschaft und Ortsfeuerwehren konnte das Feuer in seiner Ausbreitung gehindert sowohl der Ort Teplingen als auch die gefährdete Biogasanlage geschützt werden.
Was sich wie ein kräftezehrender Einsatz liest, war glücklicherweise „nur“ eine Übung der Kreisfeuerwehrbereitschaft 1 im Landkreis Lüchow-Dannenberg. Über 120 Einsatzkräfte stellten bei dieser Übung ihr Können unter Beweis, über 20 Strahlrohre kamen zum Einsatz, mehr als 2km Schlauchmaterial wurde verlegt - der Verpflegungszug der Kreisfeuerwehrbereitschaft verpflegte die Einsatzkräfte mit Getränken.
Bei der anschließenden Nachbesprechung zeigten sich die Verantwortlichen rund um den stellv. Bereitschaftsführer Norbert Habermann und den stellv. Kreisbrandmeister Henning Peters mehr als zufrieden mit dem Übungsverlauf. Die eingesetzten Kräfte aus allen Teilen des Landkreises haben erneut ihren hohen Ausbildungsstand unter Beweis gestellt und gezeigt, dass die Zusammenarbeit untereinander perfekt funktioniert.