Der Kompetenznachweis für die Qualifikationsstufe 3 als Truppführende/r der Feuerwehren in Niedersachsen dient der Überprüfung und Bestätigung der Führungs- und Handlungskompetenzen im Einsatz. Im Landkreis Lüchow-Dannenberg erfolgt die Abnahme an der Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) durch die Kreisausbildung und besteht aus drei Prüfungsbestandteilen.

1. Bewältigung von drei Einsatzszenarien als Truppführer/in

Jede/r Teilnehmer/in muss drei unterschiedliche Einsatzübungen aus den Bereichen Brandbekämpfung und technische Hilfeleistung absolvieren, in denen alle relevanten Truppführerposten mindestens einmal durchlaufen werden. Nach jeder Übung ist die Einsatzbereitschaft der Fahrzeuge und Geräte selbstständig wiederherzustellen. Die Bewertung erfolgt unter besonderer Berücksichtigung der folgenden Schwerpunkte:

• PSA (Persönliche Schutzausrüstung): Vollständigkeit, korrekter Sitz und materialschonender Umgang
• Auftragsbearbeitung: Umsetzung der Einsatzaufträge, Erreichen des Ziels, angemessenes Tempo, Arbeitsweise, ggf. Patientenumgang
• Gerätehandhabung: Sichere und zweckmäßige Nutzung, ergonomisches Arbeiten, materialschonender Einsatz
• Truppführung: Erkennen von Gefahren, Einhaltung der Eigensicherheit und Sicherstellung der Truppsicherheit
• Kommunikation: Interne Truppkommunikation, Abstimmung mit anderen Einsatzkräften, Kommunikation mit dem Einheitsführer
• Allgemeine Durchführung: Einhaltung der Unfallverhütungsvorschriften (UVV)

2. Fachgespräch

Im Fachgespräch erläutert der Prüfling entweder ein feuerwehrtechnisches Gerät oder beantwortet eine Frage zu den Feuerwehrdienstvorschriften FwDV 1 oder FwDV 3. Hierbei wird das Verständnis für theoretische Grundlagen und praktische Anwendung überprüft.

3. Be- und Übersteigen einer vierteiligen Steckleiter mit Rettung einer Person

Diese Prüfungseinheit umfasst das Be- und Übersteigen einer vierteiligen Steckleiter bis ins zweite Obergeschoss. Dort muss eine zu rettende Person mit einem Brustbund gesichert und für die Rettung vorbereitet werden. Dieser Teil der Prüfung simuliert eine reale Rettungssituation und fordert körperliche sowie mentale Belastbarkeit.

Bewertung und Bestehen

Ein zentraler Bewertungsaspekt ist der Gesamteindruck, der sich aus der sicheren, zügigen und fachgerechten Durchführung der Prüfungsaufgaben sowie dem Verhalten der Teilnehmenden ergibt. Besondere Herausforderungen werden durch gezielt eingebaute Stressfaktoren und anspruchsvolle Umgebungsbedingungen geschaffen.
Die Prüfung gilt als bestanden, wenn die geforderten Tätigkeiten in angemessener Zeit sicher und erfolgreich ausgeführt werden. Mit dem erfolgreichen Abschluss des Kompetenznachweises wird die Einsatzfähigkeit als Truppführende/r bestätigt, wodurch die Teilnehmenden Verantwortung für ihren Trupp im realen Einsatz übernehmen können.