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18 Jahre an der Spitze der Kreisfeuerwehr

Am 1. September dieses Jahres übergab Claus Bauck die Dienstgeschäfte des Lüchow-Dannenberger Kreisbrandmeisters an seinen Nachfolger Hennen Peters aus Groß Heide. Bereits im Februar haben die Orts- und Gemeindebrandmeister Peters zum neuen Kreisbrandmeister gewählt. Nachdem auch der Kreistag dieser Personalentscheidung zugestimmt hat, ist die Ernennung durch die Landrätin am 1. September nur noch Formsache. Bauck nahm diese Funktion 12 Jahre lang wahr, zugleich stand er als gewählter Vorsitzender an der Spitze des Kreisfeuerwehrverbandes – auch dieses Amt wird er im Februar des kommenden Jahres abgeben. Wir blicken zurück auf die Amtszeit von Claus Bauck und stellen Euch den neuen Mann an der Spitze der Kreisfeuerwehr vor.

Claus Bauck war zwölf Jahre Lüchow-Dannenberger Kreisbrandmeister

Die Aufgaben eines Kreisbrandmeisters werden auf gesetzlicher Grundlage nach Berufung in ein Beamtenverhältnis als Ehrenbeamter wahrgenommen. Dies setzt eine Wahl durch die Gemeinde- und Ortsbrandmeister sowie die Bestätigung durch den Kreistag voraus. Erst dann übergibt der Landrat die Ernennungsurkunde für eine Amtszeit von sechs Jahren. Claus Bauck erhielt diese erstmals im 2011 aus den Händen von Landrat Jürgen Schulz. Er übernahm die Aufgaben von seinem Vorgänger Uwe Schulz, der im ehemaligen Regierungsbezirk Lüneburg fortan das Amt des Regierungsbrandmeisters wahrnahm.

Mit der Ernennung übernahm der in Bad Bevensen geborene Feuerwehrführer die Leitung der Kreisfeuerwehr. Darüber hinaus wirkte er fortan an den im niedersächsischen Brandschutzgesetz festgehaltenen Aufgaben des Landkreises mit. Insbesondere an Alarm- und Einsatzplänen, Angelegenheiten der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Dannenberg und der Einsatz-Leitstelle im Lüchower Kreishaus. Hinzu kamen die Ausbildung und Ausrüstung der Freiwilligen Feuerwehren sowie die Überprüfung deren Leistungsfähigkeit und Einsatzbereitschaft.

Ein umfangreiches Tätigkeitsfeld, das, bei Ehrenbeamten üblich, neben Beruf und Familie wahrgenommen werden muss. Das Ganze freiwillig und in einem Spannungsfeld zwischen den Feuerwehren, Politik und Verwaltung. Nicht immer einfach und schon gar nicht im Landkreis Lüchow- Dannenberg. Es soll hier gar nicht weiter auf ein gelegentliches „Kirchturmdenken“ eingegangen werden, aber Bauck hatte schon damit zu tun. So bemühte er sich immer wieder darum, dass die Beteiligten in der Zusammenarbeit auch einen Blick über die eigenen Wirkungsbereiche und Ansprüche hinauswarfen.

„So konnte man sich lange nicht auf einen Atemschutzverbund einigen“, erläutert Bauck, „letztendlich haben es wir es mit den drei Samtgemeinden aber doch geschafft. Mit Erfolg, denn die Zusammenarbeit funktioniert bis heute. Inzwischen ist es gelungen, dass die Beteiligten öfter an einem Strang ziehen, zum Beispiel in der Beschaffung von Ausstattung, gemeinsamen Forderungen und Inhalten. Dabei hat mir mein Engagement auf Landesebene geholfen, denn dort müssen noch viel mehr Mitspieler unter einen Hut gebracht werden. “

Was dem verheirateten Vater zweier Kinder bei seiner Arbeit zugutekam, waren seine umfangreichen Erfahrungen in Feuerwehr und Beruf. Bauck erlernte den Beruf des Landwirts und erwarb den entsprechenden Meistertitel. Seit 1994 verdient er den Lebensunterhalt als selbstständiger Brandschutztechniker. In die Jugendfeuerwehr Kahlstorf (Landkreis Uelzen) trat er 1975 ein und blieb den Blauröcken fortan treu. Nach Lüchow-Dannenberg und damit in die Freiwillige Feuerwehr Bösel verschlug es ihn 1983. Was folgte war die Wahl zum Jugendfeuerwehrwart der Ortswehr, später erst Stellvertreter, dann Jugendfeuerwehrwart der Samtgemeinde (SG) Lüchow (Wendland).

Er war Gründer und Leiter der Floriangruppe „BÖLÜDA“ (Bösel, Lübbow und Dangenstorf), wurde Sicherheitsbeauftragter in der SG Lüchow, stellvertretender und dann Ortsbrandmeister in Bösel. 2005 übernahm er die Funktion des stellvertretenden Kreisbrandmeisters. Daneben gehörte er seit 1985 der Technischen Einsatzleitung (TEL) des Landkreises an, wurde Ausbilder in der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Dannenberg. Bauck ist Mitglied im Sozialausschuss des Landesfeuerwehrverbandes (LFV) Niedersachsen und Fachberater Demokratie.

Bis heute sitzt er darüber hinaus dem Trägerverein des Historischen Feuerwehrmuseums Neu Tramm vor, das ihm besonders am Herzen liegt. Unabhängig von seiner Einstellung zur Religion trifft das auch auf die Notfallseelsorge zu, die er als Peer unterstützt. Damit trägt er dazu bei, dass Einsatzkräfte psychisch belastende Erlebnisse und den damit verbunden Stress besser bewältigen können. Das Risiko, an einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) zu erkranken, kann damit deutlich gesenkt werden.

Nun gibt Bauck die Verantwortung über die Lüchow-Dannenberger Blauröcke, also 64 Freiwillige Feuerwehren und zwei Werkfeuerwehren in drei Samtgemeinden sowie drei Kreisfeuerwehrbereitschaften, ab. Die insgesamt 3.000 Frauen und Männer sowie rund 800 Nachwuchs-Brandschützer standen immer im Mittelpunkt seines Engagements. Natürlich machte ihm die demografische Entwicklung mit den damit verbundenen Nachwuchsproblemen große Sorge, denn dabei geht es um nichts anderes als die Sicherheit der Bevölkerung. Freude bereitete ihm hingegen die steigende Zahl an Frauen und Mädchen, die sich freiwillig in die Wehren einbringt. Ihr Anteil am Gesamtpersonal liegt mit rund 20 Prozent deutlich über den Bundesdurchschnitt.

Der scheidende Kreisbrandmeister war in seiner Zeit als Aktiver in unterschiedlichen Funktionen bei vier „Jahrhunderthochwassern“ an der Elbe und mehreren Großbränden im Einsatz. Für sein vorbildliches Engagement wurde er mehrfach ausgezeichnet, zuletzt 2022 mit dem Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold. Eine hohe Auszeichnung, aber nicht mehr als ein Symbol der Anerkennung für den jahrzehntelangen Einsatz für und zum Wohl der Mitbürger.

Im Rückblick auf die Jahre als Kreisbrandmeister zieht Bauck nüchtern und ohne Beschönigung Bilanz: „Einer alleine kann wenig bewirken. Dies geht nur zusammen, wenn alle an einem Strang ziehen. Dabei kommt dem Kontakt zur Basis wesentliche Bedeutung zu.“ Als schönste Zeit bezeichnet er die Jahre in der Jugendarbeit: „Man war mittendrin, es war ein Geben und Nehmen, ein ganz anderes arbeiten als heute mit wenig Bürokratie. Es wird heute immer schwieriger ehrenamtliche Führungskräfte zu finden, denn die Belastung durch Gesetze, Vorschriften und andere Vorgaben wird immer höher.“

Trotzdem bereut er nicht, das Amt des Kreisbrandmeisters übernommen zu haben, denn nicht nur für ihn, sondern auch für seine Familie brachte dies eine dauerhafte Belastung mit sich. Das ist nun bald Geschichte. Seinem Nachfolger Henning Peters aus Groß Heide wünscht er „ein glückliches Händchen“ und, „dass er seinen eigenen Weg und Stil findet.“ Bedenken hat er nicht, denn Peters bewährt sich bereits seit mehreren Jahren als stellvertretender Kreisbrandmeister.

Und was macht Bauck nun mit der von einem auf den anderen Tag verfügbaren Freizeit? „Ich werde weiter in der Technischen Einsatzleitung und als Peer zur Verfügung stehen und im Samtgemeinderat die Aufgabe des Brandschutzausschussvorsitzenden wahrnehmen. Darüber hinaus gehöre ich dem Stadtrat an. Priorität werden aber in Zukunft Familie und vor allem die Enkelkinder haben. Dazu öfter verreisen, also alles, was die Jahre zu kurz gekommen ist.“ (Johann Fritsch)

Einige Höhepunkte aus Baucks Amtszeit als Kreisbrandmeister:

2011 Wahl zum Kreisbrandmeister
2012 Erste Initiative für die Einrichtung eines Stabsraumes im Kreishaus
2013 Großeinsatz beim Elbehochwasser
2014 Stationierung der ersten Drohne in Gartow
2015 Ausstellung und Veranstaltungen zum großen Waldbrand 1975
2016 Einführung Digitalfunk
Erhalt der Lüchower Einsatzleitstelle im Leitstellenverbund
Übernahme der Höhenrettung von der Gorlebener Grubenwehr
Durchsetzung der Altersgrenze von 67 Jahren für Aktive
Flüchtlingshilfe in Dannenberg
2017 Bauck wird wiedergewählt
2019 Einweihung FTZ-Ausbildungszentrum in Dannenberg
2020 Beginn Unterstützung in der Corona-Epedemie (bis 2022)
Start der Image-Kampagne 112 Prozent Ehrenamt - Deine Feuerwehr für Lüchow-Dannenberg

2021
2022

Auszeichnung der Kampagne mit zwei hoch dotierten Ehrenamtspreisen
Mitgestaltung und Einführung der neuen GFFV-Waldbrandeinheiten
Einführung eines Feuerwehr-Dienstausweises für alle Feuerwehrangehörige
Richtfest 2. Abschnitt FTZ

 

112 Prozent Ehrenamt - MACH MIT!

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