Großeinsatz für die Feuerwehren in Lüchow-Dannenberg +++ Scheune brennt vollständig aus +++ ca. 30 Kälber und Rinder gerettet
Kussebode (hbi) Zu einem Scheunenbrand wurde die Freiwillige Feuerwehr für Lüchow-Dannenberg am frühen Montagabend (04.07.2022) gegen 18:45 alarmiert. „Scheunenbrand, Wohnhaus in Gefahr“ lautete die Meldung. Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte bestätigte sich die erste Meldung: eine Scheune, in der überwiegend trockenes Stroh aus dem Vorjahr gelagert war, stand bereits im Vollbrand. Das Wohngebäude auf dem Nachbargrundstück war entgegen erster Meldungen aber nicht gefährdet.
In einem unmittelbar angrenzenden Rinderstall waren ca. 20 Rinder und Kälber untergebracht, die der geschädigte Landwirt (selbst Feuerwehrmann) bereits vor Eintreffen der Feuerwehr evakuieren konnte. Neben dem Stroh war auch ein Teleskoplader in der Scheune untergestellt, dieser fiel den Flammen zum Opfer. Der Dachstuhl der Scheune stürzte während der Löscharbeiten ein, die Scheune selbst brannte komplett aus. Das Feuer wurde von drei Seiten mit mehreren Strahlrohen bekämpft. Auch die Drehleiter aus Lüchow kam dabei zum Einsatz. Die Einsatzkräfte mussten sich mit Atemschutzgeräten bzw. Partikelfilter gegen die Rauchgase schützen. Im weiteren Verlauf wurde das noch glimmende Stroh mit Baggern auf einem vorbereiteten Feld ausgebreitet, um es vollständig abzulöschen.
In der ersten Phase der Brandbekämpfung geriet ein angrenzendes großes Getreidefeld in Brand, welches durch den Einsatz bereits vorhandener Tanklöschfahrzeuge abgelöscht werden konnte. Allerdings hatte man gerade begonnen, einen Bohrbrunnen an diesem Feld zur Wasserversorgung in Betrieb zu nehmen, die Strahlungswärme durch das Feuer war aber so stark, dass diese Wasserentnahmestelle wieder aufgegeben werden musste. Mehrere Bohrbrunnen und Hydranten im gesamten Ortsbereich von Kussebode wurden zur Wasserversorgung genutzt, zahlreiche Pumpen und hunderte Meter Schlauchmaterial waren erforderlich, um das benötigte Löschwasser zur Einsatzstelle zu bringen.
Erstmals zum Einsatz kam auch ein Wasserfass, was erst seit Montag der Feuerwehr Kiefen zur Verfügung steht. Insgesamt 18.000 Liter Wasser standen so unabhängig von der Wasserversorgung zur Verfügung. Verschmutztes Schlauchmaterial und Atemschutz-Ausstattung wurde von den Kameraden der Feuerwehrtechnischen Zentrale aus Dannenberg noch vor Ort getauscht, damit die Feuerwehren einsatzbereit blieben. Ebenfalls zum Einsatz kam auch das Konzept der Einsatzstellenhygiene der Samtgemeinde Lüchow(Wendland), sodass kontaminierte Einsatzkleidung direkt vor Ort getauscht wurde.
Die Aufräum- und Nachlöscharbeiten dauerten bis in die Mittagsstunden des folgenden Tages. Die letzten Kräfte verließen um 12:15 die Einsatzstelle. Die Feuerwehren Gistenbeck, Beesem-Bülitz und Sachau stellten Personal für eine Brandwache, am Abend des 6. Juli rückte die Feuerwehr erneut an, um weitere Glutnester abzulöschen. Insgesamt waren weit über 150 ehrenamtliche Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr aus Gistenbeck, Bergen an der Dumme, Beesem-Bülitz, Clenze, Dannenberg, Gülden, Jameln, Kiefen, Küsten, Luckau, Lüchow, Nienbergen, Püggen, Sachau, Schnega und Wustrow bis in die späten Abendstunden im Einsatz. Die Polizei hat noch während der Löscharbeiten die weiteren Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.